„Jahre mit Martha“

Roman von Martin Kordic, erschienen bei S. Fischer

Inhalt:

Željko, der von allen »Jimmy« genannt wird, ist fünfzehn, als er sich in Martha verliebt. Sie ist Professorin in Heidelberg, er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern zu fünft in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Martha hat, was Željko sich sehnlichst wünscht: Bücher, Bildung und Souveränität. Mit Martha besucht er zum ersten Mal ein Theater, sie spricht mit ihm, wie sonst niemand mit ihm spricht. Mit Marthas Liebe wächst Željkos Welt. Doch welche Welt ist es, die er da betritt und wen lässt er dafür zurück? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Begehren und Ausbeutung?

Eigene Meinung:

Dieses Buch ist vieles. Ein Liebesroman über eine ungewöhnliche Beziehung und auch ein Roman, der einen interessanten Einblick ermöglicht, wie es ist, wenn man seine Heimat verloren hat und in Deutschland Zuflucht gefunden hat. Wie schwierig es ist, sich mit der ganzen Familie finanziell über Wasser zu halten und sich zu integrieren. Besonders auch dann, wenn einem die unterschiedlichen Klassen einer Gesellschaft regelmäßig vor Augen geführt werden. Die Hauptfigur in diesem Buch hat dabei noch das Glück, dass er mit Martha jemanden findet, der ihm Möglichkeiten eröffnet, die sonst verschlossen gewesen wären. Dazu die Beziehung einer älteren Frau mit einem Jungen. Viele Aspekte, die das Buch sehr vielschichtig machen und dabei ist es gut zu lesen. Trotzdem bin ich mit Jimmy nicht so richtig warm geworden, denn einige Dinge habe ich nicht nachvollziehen können, denn wenn sich schon Türen öffnen, sollte man das auch nutzen. Aber wer mal einen authentischen Blick auf die Probleme, die Zuwanderer in Deutschland haben, auch wenn sie schon länger bei uns leben, werfen möchte, ist bei diesem Buch richtig.

Ladies Crime Night in Bad Oldesloe

Und sie haben es wieder getan – die Mörderischen Schwestern haben am Donnerstagabend lustvoll im KuB in Bad Oldesloe gemordet. Und so stolperten die ZuhörerInnen im ausverkauften (!!!) Saal dann auch gleich über eine Leiche am Bühnenrand

und konnten mögliches Tatwerkzeug in Augenschein nehmen.

Tatsächlich waren 7 Mörderische Schwestern am Werk und haben sehr unterhaltsam und spannend aus ihren Büchern gelesen. Immer 8 Minuten Zeit, dann fiel ein Schuss und die nächste Autorin war an der Reihe. Das sorgte für einen kurzweiligen Abend, der von Anja Marschall moderiert wurde. Interessant war auch, wie unterschiedlich Krimis sein können, eine ganze Reihe oder Kurzkrimi, Kiezatmosphäre oder einer unterhaltsam, historisch oder im hier und heute. Die ganz Bandbreite war zu erleben.

Diese Mörderischen Schwestern durften wir in Bad Oldesloe begrüßen:

Anette Schwohl-Ricarda Oertel-Anke Küpper-?-Anja Marschall- Bettina Mittelacher-Anja Gust-Alex Linell

Bettina Mittelacher begann mit ihrer Lesung aus „Totenpuzzel„, diesen Krimi hat sie zusammen mit dem Rechtsmediziner Dr. Klaus Püschel geschrieben. Die Erlebnisse aus ihrer Arbeit als Gerichtsreporterin fließen dann auch immer mit in die Bücher ein.

Danach folgte Ricarda Oertel. Die Autorin wohnt in Schleswig-Holstein und arbeitet auch als Lektorin und Erziehungswissenschaftlerin. Als Hanna Juli hat sie auch sommerliche Romane für einen großen Verlag veröffentlicht. In Bad Oldesloe hat sie aus „Sieben Schritte Niemandsland“ gelesen, einem Kurzkrimi, der in „Tatort Nord„, einer Sammlung von Urlaubskurzkrimis der Mörderischen Schwestern erschienen ist.

Danach wurde es historisch, Anja Marschall hat aus dem 5. Fall für ihren Hamburger Kommissar Hauke Sötje „Der Henker von Hamburg“ gelesen. Die Autorin und Journalistin lebt auch in Schleswig-Holstein und hat beruflich schon viel gemacht, von Pressereferentin bis Kioskverkäuferin kennt sie einige Berufe.

Die folgende junge Autorin Alex Linell lebt ebenfalls in Schleswig-Holstein und neben einem Jurastudium auch bereits berufliche Erfahrungen in der Rechtsmedizin gemacht. Als Alexa Lewerenz hat sie mit „Kopfsache“ für „Tatort Nord“ einen Kurzkrimi geschrieben, aus dem sie gelesen hat und der in Lübeck spielt. An diesen Kurzkrimi konnte ich mich sogar noch aus dem Buch erinnern, weil er mir viel Spaß gemacht hatte.

Dann folgte Anke Küpper, nicht nur Autorin sondern auch Texterin und Literaturveranstalterin. Da sie auch Pixi-Bücher geschrieben hat (die Helden meiner Kindheit), kommt sie schon auf über 100 Veröffentlichungen. An diesem Abend ging es dann aber um „Mord am Köhlbrand„, den 3. Fall für ihre Hamburger Kommissarin Svea Kopetzki.

Über Anja Gust habe ich schon häufiger geschrieben, die gelernte Apothekerin hat aus „Die Schwebfliege“ wieder höchst unterhaltsam vorgelesen.

Den Abschluss machte dann Anette Schwohl, die Kunsthistorikerin hat aus ihrem 1. Krimi “ Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm“ gelesen. Hier folgt die Chefköchin einer Kurklinik in St. Peter-Ording ihrem kriminalistischen Spürsinn.

Und dann ging ein sehr unterhaltsamer Abend auch leider schon zu Ende. Hoffentlich gibt es bald mal wieder eine Ladies Crime Night in Bad Oldesloe.

Die Bücher zum Abend:

„Töchter der Speicherstadt – Das Versprechen von Glück“

Roman von Anja Marschall, erschienen im Piper Verlag GmbH

Inhalt:

Hamburg 1945: »Behmer & Söhne« liegt in Schutt und Asche. Doch bald geht es mit dem Wirtschaftswunder aufwärts, und Cläre bezieht mit einem neuen Kontor die wiederaufgebaute Speicherstadt. Zu ihrem Unmut weigert sich ihre Tochter Anna, Verantwortung im Familienunternehmen zu übernehmen. Stattdessen heiratet sie den charmanten Prokuristen der Firma und stürzt sich voll in ihre Rolle als Ehefrau und Mutter. Als man ihren Mann bei der Unterschlagung von Firmengeldern erwischt, reicht Anna die Scheidung ein und fängt endlich an, ihr Schicksal und das von »Behmer & Söhne« selbst in die Hand zu nehmen.

Eigene Meinung:

Dieser Band ist der dritte Teil 3 der großen Familiensaga rund um den Aufstieg einer Hamburger Kaffeedynastie vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte zwischen 1889 und 1989. Auch beim letzten Teil hat mir die geglückte Kombination zwischen geschichtlichen Tatsachen und der Geschichte einer Familie wieder sehr gut gefallen. Man freut und leidet mit der Familie und erfährt einiges über die jeweilige Zeit. Dabei macht der flüssige Schreibstil Spaß beim Lesen. Auch im vorliegenden Band muss sich eine Frau wieder in der Männerwelt behaupten, allerdings ist sie hier mit dem Mann verheiratet, der ihr das Leben schwer macht. Das hat mich beim Lesen fast wahnsinnig gemacht, aber leider gibt es diesen Typ Mann tatsächlich, besonders auch in den Jahren ab 1945. Ich bin traurig, das die Kaffee-Saga damit zu Ende ist, das ist nämlich ganz großes Lesevergnügen.

Die Kaffee-Saga:

Band 1 Töchter der Speicherstadt „Der Duft von Kaffeeblüten“

Band 2 Töchter der Speicherstadt „Der Geschmack von Freiheit“

Band 3 Töchter der Speicherstadt “ Das Versprechen von Glück“

„Mordseegrab“

Kriminalroman von Andreas Temmer, erschienen bei DIGITAL PUBLISHERS GmbH

Inhalt:

Ex-Kommissar Lukas Waldauf hätte bei seinem letzten Fall beinahe das Leben verloren. Von den Strapazen seiner Karriere ermüdet, möchte er nun seinen vorzeitigen Ruhestand genießen. Also kauft er einen abgeschiedenen Bauernhof an der Nordsee und plant den ruhigen Teil seines Lebens. Doch plötzlich ist Schluss mit der Idylle, als Waldaufs Nachbarin Anke ihn dringend um Hilfe bittet. Der Sohn einer Freundin wurde verhaftet. Die Anklage: Mord an seiner Ex-Freundin – Tochter eines der reichsten Männer Deutschlands. Doch es gibt keine Leiche, dafür aber ein Geständnis des Angeklagten. Waldauf merkt schnell, dass hier etwas nicht stimmt und stürzt sich in die Ermittlungen. Dabei gerät auch er ins Visier – aber von wem genau?

Eigene Meinung:

Das Buch hat mir gut gefallen. Der Plot der Geschichte ist mal etwas anders als das, was man sonst häufiger liest. Leider kann ich nicht mehr dazu schreiben, ohne zu spoilern. Dazu ist das Buch zügig zu lesen und besonders im letzten Drittel nimmt die Handlung richtig Fahrt auf. Auch mag ich die Hauptfigur Lukas Waldauf sehr gerne, ein Mann mit vielen Erlebnissen in der Vergangenheit, die ihn geprägt haben. Das hat mich allerdings auch etwas irritiert, es gibt so viele Rückblenden, dass ich zwischenzeitlich überlegt habe, ob es mittlerweile schon der 2. Band einer Reihe ist. Dem ist nicht so. Aber vielleicht sind diese Rückblenden dann auch notwendig, um die Hauptfigur besser kennenzulernen. Auf jeden Fall habe ich Lust auf den nächsten Fall für Lukas Waldauf.

Meet & Greet mit den Mörderischen Schwestern des Nordens im Polizeimuseum Hamburg

Ich hatte letzten Samstag mordsmäßig viel Spaß in Hamburg. Die Mörderischen Schwestern hatten Bloggerinnen ins Polizeimuseum Hamburg eingeladen. Das Museum war nur für diese Veranstaltung geöffnet und so konnte man sich überall in Ruhe umgucken. Das Museumsteam war für alle Fragen ansprechbar und ich möchte nicht wissen, wie viele Verbrechen an diesem Tag für ein neues Buch geplant worden sind. Anschauungsmaterial und tolle Gesprächspartner gab es auf jeden Fall genug… Und als Bloggerin habe ich mich wie im Paradies gefühlt, so viele Krimiautorinnen an einem Ort – einfach großartig.

Dazu gab es ein großartiges Rahmenprogramm und man hatte die Gelegenheit, mit vielen Autorinnen ins Gespräch zu kommen. Egal, ob beim Speed-Dating oder am leckeren Buffett, es gab so viele Gelegenheiten, sich kennenzulernen.

Auch das Rahmenprogramm war toll. Bei den Mini-Ladies Crime Nights konnte man Kurz-Lesungen erleben (immer haben 5 Autorinnen jeweils 5 Minuten gelesen). Dazu gab es noch spannende Gespräche, die Inse Leiner vom Polizeimuseum mit Gesprächspartnern geführt hat, wie z.B. Joachim Schulz, einem Kriminalhauptkommissar a.D., über Kunstraub und Tatortarbeit oder auch Kathrin Hanke, einer Hamburger Autorin, über die Zusammenarbeit von Schreibenden mit Museen. Und als aufmerksame Zuhörerin weiß ich nun, was „Artnapping“ ist. Schade, dass ich keine Bücher schreibe…

Die erste Runde der Mini-Ladies Crime Nights habe ich genossen. Und konnte dabei Anke Küpper mit ihrem 3. Hamburg Krimi „Mord am Köhlbrand“ und Caroly Srugies erleben, die aus ihrem Cold-Case-Fall „Tod am Wockersee“ gelesen hat. Dazu später noch mehr. Angelika Flotow hat „UN-Worte“ vorgestellt, der Kriminalroman erscheint am Montag und spielt in Hamburg und Barsbüttel. Die perfekte Stelle aus ihrem Buch „Totenpuzzel“ hatte Bettina Mittelacher gewählt, ein echter Cliffhänger.  Alexa Lewerenz/Alexa Linell las dann noch aus ihrer Kurzgeschichte in „Tatort Nord“. Demnächst erscheint ihr erste Thriller „Projekt 22“, da kann man gespannt sein. Von allen Autorinnen habe ich ein schönes Foto gemacht, leider sind die sehr dunkel geworden, wie das Beispiel von Anke Küpper zeigt.

Das mit den Fotos klappte dann beim Speed-Dating besser.

Los ging es für mich mit Anja Marschall. Mit Begeisterung lese ich gerade den letzten Teil ihrer Trilogie „Töchter der Speicherstadt“. Darüber habe ich hier ja auch schon berichtet. Nun habe ich die Gelegenheit genutzt, mit der Autorin über eine Hauptfigur zu sprechen, die ich im letzten Band so gar nicht mag. Sie hat mir allerdings versichert, das dieser Typ Mann häufiger in ihren Büchern vorkommt, denn sie hat genug solchen Männer kennengelernt. Inspirationen für ihre Bücher kommen zu ihr. Und so wird aus einer Bluse, die sie an einer Frau sieht, die Inspiration für eine Geschichte über Mode.

Da sie für jedes historische Buch über ein halbes Jahr recherchiert, versucht sie nun, mit einer Recherche gleich für mehrere Bücher Material zu sammeln. Und so arbeitet sie aktuell an einem Roman, der die Sturmflut 1962 in Hamburg zum Thema hat. Alleine 10 Tage hat man damals gebraucht, um die Menschen zu retten. Dieses Thema kommt auch im 3. Band „Töchter der Speicherstadt“ vor. Beim Lesen habe ich da schon gedacht, es wäre interessant, darüber mehr zu erfahren…

Dann durfte ich Claudia Wenk Santana kennenlernen. Von ihr gibt es einen Mallorca-Krimi und zwei Krimis mit Inspektor Cabral, die in Portugal spielen. Da ihr Mann Portugiese ist, gibt es entsprechende Verbindungen nach Portugal. Außerdem gibt es von der Autorin schon ein „Feel-Good-Frauenbuch“, ein weiteres erscheint im August 2023. Wie gut, dass ich auch Frauenromane gerne lese.

Weiter ging mein Speed-Dating dann mit 2 Autorinnen. Joyce Summer (rechts im Foto unten) mag, wie der Name auch schon sagt, Orte, an denen es warm ist. Und so spielen ihre Krimis auf Madeira oder in Südafrika. Beides Orte, die ich auf Reisen schon kennenlernen durfte und sehr mag.

Bei Hanna Paulsen (links im Foto oben) ist das ganz anders. Sie schreibt Kriminalromane, wo eine Polizeireporterin im Mittelpunkt steht und die in Hamburg spielen, mit viel Hamburg-Flair. Die Autorin ist selbst Journalistin, so lag für sie die Figur einer Polizeireporterin nahe. Bevor sie Krimis geschrieben hat, sind einige Liebesromane von ihr veröffentlicht worden.

Dann ging es weiter mit ebenfalls zwei Autorinnen. Bettina Mittelacher ist Journalistin (im Bild unten links) und hat schon einige Bücher zusammen mit Klaus Püschel geschrieben, einem bekannten Hamburger Rechtsmediziner. Mit „Totenpuzzle“ ist nun ihr erster gemeinsamer Thriller erschienen. Die beiden Autoren arbeiten bereits an ihrem 2. Thriller.

Dagegen schreibt Gesine Berg (im Bild oben rechts) gerade ihren ersten Kriminalroman, der in der Nähe  von Laboe in Schleswig-Holstein spielen wird.

Mit Heike Meckelmann durfte ich dann ein weiteres echtes Nordlicht kennenlernen. Das neue Buch „Küstengruft“ der Autorin hatte ich vorher auf einer Verlosung im Rahmen der heutigen Veranstaltung gewonnen, stilecht aus einem Tresor aus der Ausstellung gezogen. Die Autorin kommt von Fehmarn, dort spielen auch ihre Bücher, das erste in 2016 erschienen, und das neue Buch ist schon der 8. Fall für die Kommissare Westermann und Hartwig. Außerdem gibt es in den Büchern noch ein „Miss Marple“. Der neue Fall ist auf jeden Fall topaktuell, es geht nämlich um den Bau des Fehmarnbelttunnels. Den 9. Fall hat die Autorin schon beim Verlag abgegeben und ich bin nun erstmal gespannt auf Fall Nr. 8.

Als nächstes durfte ich Marley Alexis Owen, kurz MAO, kennenlernen.

Bisher hat die Autorin unter dem Namen Melanie Amelie Opalka Frauenromane geschrieben. Nun erscheint ihr 1. Thriller am 25.06.23 unter dem Titel  „Der Stalker“. Der Genrewechsel hat mit ihrer persönlichen Leidenschaft für Thriller zu tun. Der Thriller hat einen Bezug zu Hamburg, die Autorin kommt selbst aus Hamburg, und ist der Beginn einer neuen Reihe um die Ex-Scharfschützin Sara. Der Klappentext liest sich schon sehr aufregend- ich bin gespannt.

Anschließend habe ich  ich Carolyn Srugies wieder getroffen.Wir hatten uns schon kurz in Frankfurt auf der Messe gesehen, nun war etwas mehr Zeit, um über ihren Mecklenburg-Krimi „Tod am Wockersee“ zu sprechen.

Ihre Familie kommt aus der Gegend, so hat sie einen direkten Bezug. In dem Buch geht es um einen Cold Case aus dem Jahr 1990. Ein Kommissar kommt zurück in seine Heimat und ermittelt in seiner Freizeit. Inzwischen hat die Autorin auch den 2. Band geschrieben, der „Tod am Sonnenberg“ heißen wird.

Die Autorin Carola Christiansen kannte ich bisher nur aus ihrem Beitrag für „Tatort Nord“. Sie schreibt „Spannung made in Altona“ und so hat ihr Hauptkommissar Adam aus Altona inzwischen seinen 2. Fall aufzuklären.

In „Tatort Nord“ war auch Alex Roller mit ihrem Kurzkrimi „Die Sterne über Hermannshöhe“ vertreten.

Von der Autorin sind bisher zwei Kurzkrimis erschienen und sie hat einen Thriller in Arbeit, der in Hamburg spielt und zum Herbst erscheinen soll. Der hauptberuflichen Bauingenieurin ist dabei um „Spannung mit Seele“, ein guter Kontrast zu den täglichen zahlen im Beruf.

Bei meinem letzten Speeddating durfte ich dann noch Susanne Brügmann kennenlernen.

Sie wollte nicht „noch einen Hamburg-Krimi“ schreiben und so spielen ihre Kriminalromane in Hessen. Die Gegend passt dabei selbst zu den Geschichten und so findet sich in „Rotkehlchen und der Wolf“ eine Leiche in einer nordhessischen Kleinstadt mitten im Märchenland der Gebrüder Grimm. Auch ein interessanter Ansatz der Autorin, die in Hamburg geboren ist und mittlerweile in Dithmarschen wohnt.

Auf dem Foto links Moni Rickert, meiner Blogger-Kollegin aus Bad Oldesloe, und in der Mitte Susanne Brügmann.

Es war ein großartiger Tag. Die tolle Location „Hamburger Polizeimuseum“ und so viele großartige Autorinnen.

Neben meinen Speeddatings habe ich z.B. auch noch Sandra Aslund und Bea De Olivera kennengelernt. Ich habe viel gehört über Bücher, Verlage und z.B. auch, was es bedeutet, wenn man nicht Bestsellerautor ist und gerade in Corona-Zeiten ein Buch herausbringt.

Dazu durfte ich dann noch tolle Bloggerkolleginnen kennenlernen, die ich bisher nur auf einer Blogtour oder auf Facebook kennengelernt habe.

Der Tag hat richtig Spaß gemacht und war sehr inspirierend. Am Ende fühlte ich mich sehr bereichert durch die vielen netten Gespräche, die ich geführt habe. So viele Geschichten….

Ein dickes Dankeschön an die Mörderischen Schwestern für die Einladung und die tolle Organisation, unterstützt von Heike Stepprath, auch dafür vielen Dank.

Ich werde jetzt noch Freundschaftsanfragen usw. verschicken, mich weiter „vernetzen“ und dann freue ich mich auf den 23.02.2023, denn dann gibt es eine Ladies Crime Night der Mörderischen Schwestern im KuB in meiner Heimatstadt Bad Oldesloe- es wird spannend.   

Lesung mit Henrik Siebold in Ahrensburg

In diesem Fall bin ich zum Wiederholungstäter geworden. Nachdem ich schon viel Spaß bei einer Lesung von Henrik Siebold 2019 im Speicherstadtmuseum in Hamburg hatte, war ich nun auf einer Lesung des Autoren in Ahrensburg.

Schließlich bin ich immer noch Fan von Inspektor Takeda und es gibt auch ein ganz neues Buch von dem Autoren, dieses Mal ein Thriller.

Aber im ersten Teil Lesung wurde zunächst der 6. Band von Inspektor Takeda vorgestellt „Inspektor Takeda und das schleichende Gift„. Der japanische Inspektor bei der Hamburger Kripo bekommt es mit einem neuen Fall zu tun:

Inhaltsangabe:

Inspektor Kenjiro Takeda, mittlerweile in Deutschland heimisch geworden, und Claudia Harms vor ihrem heikelsten Fall. Ein stadtbekannter Rechtsanwalt ist in seiner Villa getötet worden. Schnell steht sein letzter Mandant unter Verdacht: ein berühmter Schauspieler, dem eine Vergewaltigung vorgeworfen wird. Doch dann weisen die Spuren plötzlich in die ferne Vergangenheit: zu einem Mord an einem Mädchen, in das der Anwalt als Jugendlicher verliebt war. Und noch jemand war damals in den Fall verwickelt – der regierende Bürgermeister von Hamburg.

Nachdem 2016 der erste Band um Inspektor Takeda erschienen ist, ist der vorliegende Fall nun schon der 6. Band. Alle Bücher beginnen mit einem kleinen Update, wie es dem Inspektor inzwischen in Deutschland so geht.

Nach der Pause stellte Henrik Siebold dann seinen neuen Thriller „Schattenkrieger“ vor, der zwar auch wieder viel Bezug zu Japan hat, aber nicht zu der Reihe gehört.

Inhaltsangabe:

Hamburg, ein Imbiss auf St. Pauli. Hier steht ein stiller, sanftmütiger Mann, von dem niemand weiß, wer er in Wahrheit ist: Vor Jahren war Manuel Jessen ein Elitesoldat in Afghanistan, dann wurde er aus einer langen Gefangenschaft befreit und lebte mit seiner Geliebten Yūko ein ruhiges Leben in Japan. Aber kaum glaubte er, seinen Frieden gefunden zu haben, forderte sein amerikanischer Retter den Lohn für seine Befreiung ein. Manuel wird zu einem Auftragsmörder für den Geheimdienst. Bis er verraten wird und sich in die falsche Frau verliebt.

Schon bei der Lesung merkte man, dass der Thriller einen ganz anderen Stil hat. Während die Kriminalromane um Inspektor Takeda eher ruhig sind, geht es in dem neuen Thriller gleich rasant zur Sache.

Henrik Siebold ist das Pseudonym des Autoren Daniel Bielenstein. Nachdem Daniel Bielenstein viel Romantik-Comedy geschrieben hatten, wollte er nach „so viel Liebe mal jemanden umbringen“. Da ein Genre-Wechsel beim Verlag nicht immer so ganz einfach ist, gibt es das Pseudonym. Der Name „Siebold“ ist dabei einer der bekanntesten deutschen Namen in Japan. Das geht zurück auf Philip Franz von Siebold, ein Holländer, der als Arzt die westliche Medizin nach Japan gebracht hat, was für die geschichtliche Entwicklung des Landes sehr bedeutend war.

Der Autor selbst hat einen großen Teil seiner Kindheit in Japan verbracht und ist auch mit japanischen Geschichten groß geworden, was seine Affinität zu Japan erklärt. Dabei wollte er schon immer mal eine Samuraigeschichte schreiben und das hat er jetzt mit dem „Schattenkrieger“ verwirklicht, denn der Held der Geschichte ist ein Krieger.

Und insgesamt hofft Henrik Siebold immer noch auf eine Übersetzung seiner Bücher ins Japanische, damit er auf Lesereise nach Japan gehen kann.

Als Bild von der Lesung gibt es heute mal ein Bild vom Signieren. Das war etwas ganz Besonderes: Eine Unterschrift mit japanischen Schriftzeichen habe ich nämlich noch nie in ein Buch bekommen. Und so ging ein toller, interessanter Abend mit einem Highlight zu Ende.

Und hier geht es noch zu dem Bericht der Lesung aus 2019 im Speicherstandmuseum

Lesung 2019 im Speicherstadtmuseum

„Die Liebe tanzt barfuß am Strand“

Roman von Gabriella Engelmann, erschienen bei Knaur Taschenbuch

Inhalt:

Idyllisch, charmant und ein bisschen aus der Zeit gefallen – das ist Lütteby an der Nordsee. Hier wohnt die 35-jährige Lina Hansen zusammen mit ihrer sagenkundigen Großmutter Henrikje in einem hyggeligen Giebelhäuschen am Marktplatz. Linas beste Freundin, die lebhafte Sinje, ist Lüttebys Pastorin – und verwickelt Lina gern in schräge Abenteuer, vor allem, wenn es um die alte Kapitänsvilla am Waldrand geht, in der es angeblich spukt. Eine historische Fehde entzweite einst die Kleinstädte Lütteby und Grotersum, und es geht die Legende, dass Liebende aus den beiden Orten niemals zueinander finden werden. Doch was bedeutet das für Lina, deren attraktiver neuer Chef Jonas Carstensen ausgerechnet aus Grotersum entsandt wurde? Richtig trubelig wird es, als Lina ein Glückstagebuch ihrer Mutter Florence findet, die als junge Frau einfach verschwand und Lina als Baby bei der Großmutter ließ. Und als dann auch noch Linas alte Liebe Olaf auftaucht und ihr Avancen macht, ist das Gefühlschaos perfekt.

Eigene Meinung:

Das Buch ist der 1. Teil der neuen Wohlfühlroman-Serie „Zauberhaftes Lütteby“ von Gabriella Engelmann. Ich liebe die Bücher der Autorin und wurde auch hier wieder nicht enttäuscht. Liebevoll beschriebene Personen und eine dicke Prise Nordseeluft sorgen hier schon dafür, dass man sich wohlfühlt beim Lesen. Dazu sehr warmherzige Geschichten, flott geschrieben und man ist angekommen, jetzt hier in Lütteby. Ein bisschen merkt man dem Buch an, dass es der 1. Teil einer Serie ist. So nimmt die Beschreibung des Ortes und der Personen in dem ersten Band viel Raum ein. Aber das gehört halt dazu, wenn man eine neue Serie startet. Umsomehr freue ich mich auf das Lesevergnügen in den weiteren Bänden.

Inzwischen sind Band 2 und 3 der Lütteby-Reihe auch erschienen

Band 2: „Das Glück kommt in Wellen“

Band 3 „Das Wunder küsst uns bei nacht“

„Die Schwebfliege – Eine schmutzige Geschichte“

Ein Krimi von Anja Gust, erschienen bei telegonos-publishing

Inhalt:

Hinnerk Thies‘ Leidenschaft gehört der Entomologie. Dass sein geruhsames Leben als Schwebfliegen-Nerd je aus den Fugen geraten könnte, ahnt er nicht – bis er eines Abends Opfer eines Trickbetrugs wird. Im Bemühen, die Fesseln dieses zwielichtigen Spiels abzuschütteln, gerät er immer tiefer in den Sumpf der Hamburger Halbwelt. Gleichermaßen abgestoßen wie angetan von deren schillernder Fassade, lernt er die Prostituierte Cindy kennen. Doch ist die ehemalige Biologiestudentin wirklich so ehrlich, wie sie sich gibt? Und welche Rolle spielt ihre Freundin Tatjana? Bald stellen Hinnerks Gefühle ihn vor die schwerste Entscheidung seines Lebens – für oder gegen sein Gewissen.

Eigene Meinung:

Der Krimi von Anja Gust spielt in der Hamburger Unterwelt, mitten auf der Kiez. Das ermöglichst beim Lesen einen interessanten Einblick in diese Welt und auf ihre Menschen, wobei man sich immer wieder fragt, wie die Autorin das eigentlich recherchieren konnte. Es dürfte für Außenstehende etwas schwierig sein, hier Einblick zu bekommen. Umso besser, wenn man das lesen kann. Dabei schwankt man zwischen vielen Gefühlen hin und her. Man leidet mit Hinnerk, schüttelt manchmal auch nur den Kopf und öfter sorgt man sich auch um ihn. Spannend auch die Frage, wie schnell man mitten in diesem Milieu landen kann. Hinnerk versucht sein Bestes und das macht Spaß zu lesen. Es ist ein spannender, interessanter und unterhaltsamer Blick in die Unterwelt Hamburgs.

„Nebenan“

Roman von Kristine Bilkau, erschienen im Lichterhand Literaturverlag

Inhalt:

Ein kleiner Ort am Nord-Ostsee-Kanal, zwischen Natur, Kreisstadt und Industrie, kurz nach dem Jahreswechsel. Mitten aus dem Alltag heraus verschwindet eine Familie spurlos. Das verlassene Haus wird zum gedanklichen Zentrum der Nachbarn: Julia, Ende dreißig, die sich vergeblich ein Kind wünscht, die mit ihrem Freund erst vor Kurzem aus der Großstadt hergezogen ist und einen kleinen Keramikladen mit Online-Shop betreibt. Astrid, Anfang sechzig, die seit Jahrzehnten eine Praxis in der nahen Kreisstadt führt und sich um die alt gewordene Tante sorgt. Und dann ist da das mysteriöse Kind, das im Garten der verschwundenen Familie auftaucht. Sie alle kreisen wie Fremde umeinander, scheinbar unbemerkt von den Nächsten, sie wollen Verbundenheit und ziehen sich doch ins Private zurück. Und sie alle haben Geheimnisse, Sehnsüchte und Ängste. Ihre Wege kreuzen sich, ihre Geschichten verbinden sich miteinander, denn sie suchen, wonach wir alle uns sehnen: Geborgenheit, Zugehörigkeit und Vertrautheit.

Eigene Meinung:

Ich mag die Bücher von Kristine Bilkau sehr gerne lesen. Sie erzählt Geschichten in einem ruhigen Schreibstil mit einer feinen Beobachtungsgabe und immer genau auf den Punkt beschrieben. Und so ist es auch in „Nebenan“. Die Menschen leben in einem kleinen Ort nebeneinander, sie haben sehr unterschiedliche Wünschen und Sorgen. Manchmal geben sie auf einander acht, manchmal leben sie achtlos nebeneinander her. Spannend auch, wenn Dinge passieren, die dazu führen, dass sich an der Distanz zwischen den Menschen etwas ändert. Diese Geschichten zu verfolgen ist bei Kristine Bilkau ganz großes Lesevergnügen und von mir eine absolute Leseempfehlung.

„Der Pfau“

Roman von Isabel Bogdan, erschienen bei insel Taschenbuch

Inhalt:

Ein charmant heruntergekommener Landsitz in den schottischen Highlands, ein völlig durchgedrehter Pfau, der bei blau nur noch rotsieht, und ein bunt zusammengewürfelter Haufen Leute, dazu ein überraschender Wintereinbruch, ein Kurzschluss und die ein oder andere Verwechslung – und schon ist das Chaos perfekt!

Eigene Meinung:

Bei diesem Buch bereitet schon der Buchumschlag Freude. Der glänzende Pfau ist besonders schön gelungen. Inhaltlich geht es mit der Freude dann weiter. Lord McIntosh und seine Frau haben ein großes Anwesen in den Highlands. Nun wird ein Gebäudeflügel im Winter an eine Gruppe Banker aus London vermietet, die nebst Chefin, Köchin und Psychologin anreisen, um Teambuilding zu betreiben.

Unglücklich nur, das gerade bei den schwierigen Gästen einiges schief läuft. Ein Pfau geht auf das Auto der Chefin der Banker los, das Gebäude ist für den Winter eigentlich nicht geeignet, der Strom fällt aus und die ganze Gruppe schneit ein. Diese ganzen Geschehnisse werden wunderbar beschrieben und sind eigentlich in dieser Umgebung schon unterhaltsam genug. Was den Reiz des Buches ausmacht ist aber die Sprachgewandtheit der Autorin. Die Befindlichkeiten der Gastgeber, die unterschiedlichen Charaktere bei den Bankern, die sich im Laufe der Zeit untereinander auch besser kennenlernen, dazu das Personal, die Autorin versteht es wirklich großartig, diese unterschiedlichen Typen so darzustellen, dass der Leser sich ein eigenes Bild machen kann. Leider sind auch viele nicht so ganz aufrichtig zu einander, was zu weiteren Verwicklungen führt. Das gemeinsame Erleben schweißt insbesondere die Banker zusammen, aber besonderen Spaß hat es mir gemacht, dass Liz auch sprachlich immer „die Chefin“ bleibt. Nur ganz selten wird daraus einfach Liz.

Dieses Buch ist eines der wenigen Bücher, von dem ich denke, dass man auch bei einem zweiten Lesen immer noch wieder neue Feinheiten entdeckt. Auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung.

Diese Rezension habe ich schon vor sieben Jahren geschrieben. Immer noch eines meiner Lieblingsbücher und demnächst kommt die Verfilmung in die Kinos.