„UN-WORTE“

Kriminalroman von Angelika Flotow, erschienen im Spica Verlag GmbH

Inhalt:

Apotheker Dr. Klangweiler wird jäh aus seiner Euphorie über den glücklichen Neuanfang in dem Hamburger Vorort gerissen, als das Zwergkaninchen seiner Tochter geköpft vor ihm liegt. Noch ahnt er nicht, dass dies erst der Anfang einer Serie von Anschlägen auf seine Familie ist. Sein Nachbar und Freund, der junge Polizist Lukas Mundt, ermittelt in dem Fall. Doch die schwere Erkrankung seines Sohnes, die unregelmäßigen Dienstzeiten, der Wunsch, ein guter Polizist und gleichzeitig immer für seine kleine Familie da zu sein, setzen Lukas immer mehr zu. Trotz eigener Probleme hilft ihm seine patente Großmutter nach Kräften. Aber dann erfährt Lukas, dass sie ihm etwas Wesentliches verschwiegen hat. Vollends zusammen bricht seine Welt, als er erkennt, wer für die Anschläge auf den Apotheker verantwortlich ist.

Eigene Meinung:

Dieser Kriminalroman hat mir sehr gut gefallen. Schon das Setting ist etwas ungewöhnlich, man lernt zwei Familien kennen, die nebeneinander wohnen, dazu aber auch noch weitere Personen in einer schleswig-holsteinischen Kleinstadt, denn insbesondere die Großmutter von Lukas hat noch viele Bekannte. Dabei wechselt die Erzählperspektive zwischen mehreren Personen. Das tut dem Erzählfluss aber keinen Abbruch. Man ist als Leser innerhalb kürzester Zeit in der Stadt angekommen und hat das Gefühl, die Personen schon zu kennen. Dazu ist es auch noch spannend, wie sich die Geschehnisse um den Apotheker und seine Familie entwickeln und die Auflösung war für mich überraschend. Insgesamt ein ruhiger Kriminalroman, der mit seinem ungewöhnlichen Setting und seinen wunderbar beschriebenen Personen überzeugt. Für mich auch ein Buch, was länger im Kopf bleibt, weil es mal etwas anders ist.

„Schnappt Scholle“

Ein Küsten-Krimi von Krischan Koch, erschienen bei dtv

Inhalt:

Altganove Hans–Peter Scholz, genannt »Scholle«, plant mit seinen früheren Bandenmitgliedern den letzten großen Coup seines Lebens. Doch statt dem Casino Travemünde wird es die Raiffeisenbank in Fredenbülls Nachbarort Schlütthörn. Von der örtlichen Bäckerei aus will die Bande einen Tunnel in den Tresorraum graben. Da trifft es sich gut, dass Scholles Knastbruder Timo als gelernter Bäcker gerade die verwaiste Bäckerei im Ort übernommen hat. Als aber eines Morgens ein Toter in schwarz-weiß karierter Bäckerhose in der Sperrmüllpresse aufgefunden wird, geraten Scholles Grabungsarbeiten ins Stocken, die Region hat einen Backwarenengpass und der unterbeschäftigte Polizeihauptmeister Thies Detlefsen endlich wieder einen Mordfall!

Eigene Meinung:

„Ein Küsten-Krimi“ steht auf dem Cover. Ich würde daraus eher „ein unnachahmlicher Küstenkrimi“ machen. Ein echter Krischan Koch eben. Im 11. Band der Reihe freut man sich als Leserin auf das Wiedersehen mit den bekannten Personen aus Fredenbüll. Dieses Mal kommt noch reichlich Personal dazu, denn eine ganze Crew macht sich daran, die Bank auszurauben. Der Krimi ist spannend und wird zum Schluss sauber aufgelöst, dazu gibt es staubtrockene Dialoge und Beschreibungen, ich hätte mich teilweise weglachen können. Der Schreibstil von Krischan Koch ist für diese Art Küsten-Krimi einfach großartig, das ist beste Unterhaltung. Ich hatte sehr viel Spaß und freue mich schon auf den nächsten Band.

Blogtour zu „Die toten Engel von Kreta“

Und nun geht es weiter zum Buch:

Kriminalroman von Anja Marschall, erschienen bei Emons

Inhalt:

Die dunkle Seite Kretas, eindrücklich in rasante Bilder gesetzt. Thea reist nach Kreta, wo ihre Tochter einen tödlichen Unfall hatte. Doch die Tote, die sie identifizieren soll, ist nicht Anna. Wo ist ihr Kind? Zusammen mit einem geheimnisvollen Einheimischen, der sich Alexis nennt, stellt Thea auf eigene Faust Nachforschungen an, denn die Behörden verweigern ihre Hilfe. Nach und nach muss sie jedoch erkennen, dass Alexis von ganz eigenen Motiven angetrieben wird. Wer ist er wirklich – und was will er von Theas Tochter?

Eigene Meinung:

Mit diesem Krimi von Anja Marschall lernt man die Urlaubsinsel Kreta von einer ganz anderen, eher dunklen Seite kennen. Und während man der spannenden Handlung folgt, lernt man auch noch viel über die Landschaft, das Essen und das Leben auf Kreta. Dabei ist dieser Krimi sehr flüssig zu lesen. Man ist in diesem Buch sofort mitten im Geschehen, denn man kommt als Leser mit Thea auf der Insel an. Dann nimmt die Handlung auch bald richtig Fahrt auf. Dadurch, das man zwischendurch auch in einigen Kapiteln aus der Sicht von Anna dabei ist, wird zusätzliche Spannung erzeugt und es stellt sich dieses gewisse Unbehagen beim Lesen ein, was einen guten Krimi ausmacht. Insgesamt ein Lesevergnügen für Krimi-Freunde, nicht nur für den nächsten Kreta-Urlaub.  

Und hier geht es weiter mit der Blogtour bis zum 21.Mai 2023:

Und am 22.Mai 2023 endet die Blogtour um 18.00 Uhr mit einem Meet & Greek mit Anja Marschall. Per Zoom habt Ihr dann die Gelegenheit, mit der Autorin zu sprechen und alle Fragen loszuwerden. Die Zugangsdaten bekommt Ihr noch rechtzeitig.  

Leipziger Buchmesse 2023

Endlich war es soweit – die Leipziger Buchmesse hat 2023 wieder in bekannter Form stattgefunden. Einige Verlage hatten ihren Stand allerdings deutlich verkleinert. Dafür waren aber wieder viele Besucher da, ganz besonders auch viele junge Menschen. Das macht mir immer wieder Mut, dass das Buch nicht „aussterben“ wird. Auch ist die Buchmesse in Leipzig bekannt dafür, eine Messe für Leser zu sein. So hat es sich auch angefühlt und ich freue mich, dass ich viele Buchmenschen getroffen habe: Autorinnen und Autoren, Moderatorinnen und Bloggerinnen. Das macht immer riesigen Spaß. Und so habe ich auch einige Autorinnen entdeckt, die ich vorher noch nicht kannte. Dazu haben wir noch einige Veranstaltungen im Rahmen von „Leipzig liest“ besucht und coole Locations kennengelernt. Und auch bei dieser Messe war eine gute Vorplanung wichtig. Diese Aufnahme ist von Donnerstag, da war es noch relativ entspannt.

Donnerstag

Für mich startete die Messe mit einem Bloggertreffen mit Sabine Weiß. Die Autorin schreibt Sylt-Krimis und historische Romane, aktuell arbeitet sie an Sylt-Krimi Nr. 8. Für ein historisches Buch benötigt sie 1 bis 1,5 Jahre, da hier viel Recherche erforderlich ist.

Weiter ging es dann mit einer Lesung von Marc Elsberg aus „Celsius„. Der österreichische Autor ist vor 10 Jahren gestartet mit „Blackout“, seit dem sind alle seine Bücher Bestseller.

Das Thema Klimawandel beschäftigt ihn schon lange. Aber wer will noch was über das Thema hören? Welche Geschichte kann erzählt werden, die noch nicht erzählt wurde? Das waren die Fragen, die sich der Autor gestellt hat. Er beschäftigt sich mit den Folgen des Klimawandels und was passiert, wenn die Menschen sich anmaßen, da einzugreifen. Eine passende Geschichte für einen Wissenschaftsthriller .Und so startet „Celsius“ mit einen Drohnenflug und es gibt einen Zeitenwechsel, denn China übernimmt die Kontrolle über das Weltklima.

Anschließend stellt Marc Raabe auf der gleichen Bühne seinen Thriller „Der Morgen“ vor. Dem Publikum liest er zu Beginn den Klappentext vor:

Im morgendlichen Schneegestöber an der Berliner Siegessäule steht ein verlassener Kleinlaster. Auf der Ladefläche findet die Polizei eine halbnackte tote Frau. Jemand hat ihr mit roter Farbe etwas auf den Körper geschrieben – die Privatadresse des Bundeskanzlers.
Am Tatort trifft die unerfahrene und ehrgeizige Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer. Was sie nicht wissen: Das ist kein Zufall.
Kurz darauf tauchen im Netz Videos von der Toten auf, und der Fall nimmt eine dramatische Wende.

Dann folgt eine Lesung vom Beginn des Buches. Der Autor liebt Reihen und so ist dies der Beginn einer neuen Reihe. Dem Helden seiner vorherigen Reihe, Tom Babylon, hat er eine Menge zugemutet, so der Autor beim Signieren, der braucht eine Pause…

Für mich ging es weiter zum Bloggertreffen bei Kiwi. Dort stellt Sebastian Hotz mit seinem Lektoren sein erstes Buch „Mindset“ vor. Sebastian, der von sich sagt, er hat den Hang, sich magische Kräfte einzubilden, ist bekannt als Satiriker und Podcastproduzent und hat nun seinen ersten Roman veröffentlicht.

Eine besondere Verbindung hat er zu Mühlheim, dem Schauplatz seines Romans durch seine frühere Tätigkeit bei Siemens. Eine Zeit, die er sich hätte sparen können, was aber wohl mehr am privaten Umfeld gelegen hat. Sebastian hat im Studium den Spaß am Lesen verloren, aber seit 3 Jahren ist der Spaß wieder da. Und auch wenn sich mit dem eigenen Buch jetzt alle seine Träume erfüllt haben, bleibt sein 1. Job Comedian, z.B. beim ZDF Magazin Royal.

Dann ging es für uns weiter in die Stadt, in der alten Nikolaischule gab es eine Live-Podcastaufzeichnung, nämlich eine aktuelle Folge von „Long Story Short“ mit Karla Paul und Günter Keil. Die beiden Journalisten stellen abwechselnd jeweils 60 Sek. lang sehr unterhaltsam ein Buch vor.

So kommen sie schon auf 80 Folgen der Serie und fast 400 Bücher. Auch zwei Autoren waren dabei, nämlich Marc Elsberg mit seinem  Buch „Celsius“. Im Gespräch mit Karla Paul erzählte Marc Elsberg, dass er vorher in der Werbebranche gearbeitet hat und seine Bücher immer einen wirtschaftlichen oder wissenschaftlicher Hintergrund haben und immer vor der Realität sind. Dafür sammelt er dann ewig lange Material und recherchiert.

Ganz andere Bücher schreibt der 2. Autor des Abend, Sven Gerhardt, nämlich Kinderbücher zum Vorlesen für die ganze Familie, jetzt ist mit „Zara Zylinder“ der zweite Teil von „Minna Melone“ erschienen. Insgesamt 23 Bücher hat der Autor schon geschrieben, dabei hat er selbst als Kind so gut wie gar nicht gelesen. Er kommt vom Zeichnen und wollte gerne Bilder für Geschichten zeichnen. Da hat er erst selbst Geschichten geschrieben.

Der Abend war aber noch nicht zu Ende, im „Barfusz Krimikeller“ gab es noch eine Lesung mit Eva Almstädt.

Die Autorin stellte mit „Ostseenebel“ den 18. Fall für ihre Kommissarin Pia Korittki vor. Eigentlich hat sie ja schon die Ostsee mit ihren Büchern entvölkert, so Almstädt, aber dieses Mal war das Setting einfach, denn eine Freundin hat sich ein Ferienhaus gekauft. Sonst fährt die Autorin auf der Suche nach dem passenden Setting die Küste auf und ab. In ihren Büchern altern die Figuren sehr langsam, denn es gibt drei Fälle pro Jahr, immer zu unterschiedlichen Jahreszeiten.

Freitag

Heute war für mich der Messetag der Begegnungen. Zunächst habe ich den Krimiautoren Andreas Schmidt getroffen.

Der Autor schreibt Küstenkrimis und hat nun einmal das Genre gewechselt und unter dem Namen Susanne von Berg einen historischen Roman „Das Kaufhaus – Zeit der Sehnsucht“ veröffentlicht. Er wollte gerne etwas Abwechselung haben und hatte für den historischen Roman viel Recherchearbeit zu machen. Aber die Leidenschaft für Mord und Totschlag bleibt…

Weiter ging es dann mit dem Kreuzverhör von 5 Krimiautoren bei Crimthrill live. Zunächst

Zunächst stellten die Autoren ihre aktuellen Bücher kurz vor.

Bei Andrea Bonetto ist „Abschied auf italienisch“ der 1. Band für seinen Commissario Vito Grassi. Die Schönheit der Landschaft nimmt nicht Rücksicht auf die Grausamkeit der Menschen, so der Autor.

Anna Schneider hat mit „Grenzfall – In der Stille des Waldes“ schon den 3. Band ihrer deutsch-österreichischen Reihe veröffentlicht. Dabei bekommen es 4 Hauptfiguren mit zwei Fällen zu tun.

Hubertus Borck kommt aus Hamburg und hat mit „Die Klinik“ den 2. Fall für seine Hamburger Ermittler vorgelegt. Inspiriert wird er von echten Fällen, hier die Frage Sterbehilfe oder ein Versehen? Seiner Tätigkeit als Drehbuchschreiber für „Rote Rosen“ hat er sein Durchhaltevermögen zu verdanken.

Auch bei dem Österreicher Thomas Raab ist „Peter kommt später: Frau Huber ermittelt“ schon der dritte Fall für Frau Huber.

Ursula Poznanskis neues Buch „Böses Licht“ ist Band 2 ihrer „Mordgruppe. Es geht in dem Buch um Mord und Intrigen in der Theaterszene. Sie selbst war als Studentin Statistin an der Staatsoper.

In mehreren Fragerunden beantworteten die Autoren dann noch Fragen z.B. zu ihren Ermittlern. Insgesamt eine sehr unterhaltsame Veranstaltung.

Hinterher habe ich dann noch Evelyn Kühne getroffen. Mit „Willkommen im kleinen Ostseehotel- Frühlingsgefühle“ ist der 2. Teil ihrer neuen Reihe rund um ein Hotel in Ahrenshoop auf dem Darß erschienen.

Gegenüber am Stand der „Mörderischen Schwestern“ gab es dann ein Wiedersehen mit Carola Christiansen und Carolin Srugies sowie Gesine Berg. Alle drei Autorinnen hatte ich neulich in Hamburg schon kennengelernt.

Aber hier gab es auch neue Bekanntschaften, so habe ich Ivonne Keller und Susanne Ziegert kennengelernt und freue mich darauf, von beiden was zu lesen.

Schon Bücher gelesen habe ich von Sina Beerwald, die ich am Stand bei Piper getroffen habe mit ihrem aktuellen Buch „Pfotenglück – Dackel Max sucht seine große Liebe„. Ich kenne von der Autorin ihre historischen Sylt-Romane.

Beim nächsten Verlag lief mir dann noch Florian Schwiecker über den Weg. Seine Lesung im Oldesloer Kurpark ist immer noch im Hinterkopf vieler Gäste von damals, ich habe mal nach einer Wiederholung gefragt…

Dann wurde es Zeit für das ZDF.

Aber nicht, um das Mainzelmännchen zu treffen, nein: Er war da… Roland Kaiser zum Greifen nah, stellt sein Buch „Live- Das Roadbook“ vor

Ein schönes Ende vom 2. Messetag.

Sonnabend

Der Tag beginnt mit einem Highlight: Bloggertreffen bei Dumont mit zwei tollen Autoren.

Caroline Wahl mit ihrem ersten Roman „22 Bahnen“ und Ewald Arenz mit „Die Liebe an miesen Tagen„. Ewald Arenz habe ich hier im Blog neulich schon vorgestellt. Caroline wollte „irgendwas mit Literatur“ machen und hat Germanistik und Deutsche Literatur studiert. Für ihren ersten Roman hat sie 1,5 Jahre gebraucht. Sie kann auch im Cafe schreiben und hört gerne Musik beim Schreiben. Ewald Arenz nimmt sich nicht bewusst Pausen zwischen den Büchern, aber nach einem erfolgreichen Buch kommt ein Loch „schaffe ich so etwas nochmal“ und aus dem Loch muss man erstmal rauskommen. Für ihn ist wichtig: Autoren können nicht schreiben ohne zu (Er-)leben.

Anschließend habe ich mir im Signierbereich noch ein Buch von Meike Werkmeister signieren lassen.

Für mich ganz spannend war dann noch ein Blick auf den Signiertisch „nebenan“. Da habe ich Jane Hell und Sandy Dobelstein kennengelernt. Jane schreibt Ostseeromane aus Eckerförde, Sandy Liebesgeschichten aus Schleswig-Holstein und ist in Dithmarschen unterwegs. Solche Begegnungen machen immer richtig Spaß und hier waren Nordlichter unter sich.

Zum Abschluß ging es dann noch zu einem Meet & Greet bei Tolino mit einer spannenden Idee:

Ich hatte Ivonne Keller ja die Tage vorher als Krimiautorin kennengelernt. Sie hatte mir aber verraten, dass sie aktuell als Stina Jensen einen Roman geschrieben hat, der auf einer Nordseeinsel spielt. Und die Idee ist interessant, denn vier Autorinnen haben sich für eine Reihe zusammen getan. Alle vier Romane spielten auf Nortrum, einer erdachten Nordseeinsel.

Zusammen mit Stina Jensen waren Karin Lindberg und Karin Koenicke beim Meet & Greet und ich bin gespannt auf die Lektüre.

Neben den Autorinnen und Autoren habe ich dann auch noch Bloggerkolleginnen persönlich getroffen, die ich bisher nur von Facebook kannte. Das hat wieder richtig Spaß gemacht. Ich freue mich auf die nächste Messe.

„Tod auf Mallorca“

Kriminalroman von Bea De Olivera, erscheint am 27.04.2023 bei Piper

Inhalt:

Privatermittlerin Aimée Sander wird beauftragt, den Mord an einer Yoga-Queen in einem mallorquinischen Wellness-Hotel aufzuklären. Schulden, ein Verlobter und das Umwelt-Engagement des Opfers sorgen für Motive, aber Aimée lässt sich nicht auf falsche Fährten locken. Es reicht, dass ihr ein alter Fall um ein vermisstes Mädchen zeitgleich um die Ohren fliegt. Doch dann durchkreuzt Aimées Tochter ihre Recherchen, und plötzlich fordert der perfide Mörder Aimée zu einem tödlichen Spiel heraus …

Eigene Meinung:

Bei dem Buch ist es nicht übertrieben, zu sagen: pures Mallorca-Feeling. Man fühlt sich beim Lesen, als wenn man auf der Insel ist. Das Essen, die Gerüche, der Lebensstil, über alles kann man sich in dem Buch freuen. Dazu dann noch ein spannender Krimi mit einer wirklich coolen Ermittlerin. Dabei geht es um sehr aktuelle Themen, wie der Gegensatz zwischen Tourismus mit Hotelbauten und den Wünschen der Bewohner nach einer intakten Umwelt. Dabei ist der Krimi flott geschrieben und die Überschriften mit Ort und Zeitpunkt erleichtern die Orientierung, so dass einem spannenden Lesevergnügen nichts im Wege steht. Mir hat die Ermittlerin sogar so gut gefallen, dass ich mir eine Fortsetzung wünschen würde. Eine Lesevergnügen- nicht nur für den nächsten Mallorca-Urlaub.

„Lesung mit Kristina Hauff in Eutin“

Auf Einladung der Buchhandlung Hoffmann hat Kristina Hauff letzten Freitag in Eutin aus ihrem Buch „In blaukalter Tiefe“ gelesen. Das war ein sehr humorvoller, interessanter Abend und ich habe das Buch tatsächlich nochmal anders erlebt als beim eigenen Lesen.

Kristina Hauff lebt mit ihrer Familie in Berlin und hat erst mit 40 Jahren angefangen zu schreiben. Das fing dann zunächst mit Krimis unter ihrem richtigen Namen Susanne Kliem an. Davor hat sie in verschiedenen Berufen gearbeitet, u.a. als Journalistin und beim Theater. In diesen Berufen ist sie nicht richtig glücklich geworden, da man immer extrem fremd bestimmt ist, was denken die Anderen? Durch das Schreiben konnte sie mit ihrer Innenwelt Kontakt aufnehmen und schaltet beim Schreiben den Kopf aus, eine „lebensrettende Maßnahme“.

Die Autorin liebt Kammerspiele aller Art, wo wenige Figuren da sind, die nicht ausweichen können. Dabei sind „Lebenslügen“ ihr absolutes Lieblingsthema. So hatte sie schon ihren Eltern gewünscht, das irgendwas passiert, was eine Veränderung auslöst und die gutbürgerliche Fassade bröckeln lässt, hinter der die Beteiligten unglücklich waren. Das lässt sie jetzt ihren Romanfiguren angedeihen, jemand kommt von außen und bringt alles zur Eskalation.

Kristina Hauff hat 30 Jahre Segelerfahrung, was für das Buch wichtig war. Segeln ist die schönste Fortbewegung, so die Autorin, man muss halt nur die richtigen Leute mitnehmen.

Bei einem neuen Roman dauert die erste Fassung 4 Monate und es vergeht 1 Jahr bis das Buch dann gedruckt wird. Dabei gibt es für Kristina Hauff unterschiedliche Inspirationen. Das können Presseartikel sein, eigene Empfindungen oder ein Anstoß von außen. Bei dem aktuellen Buch war der Grundgedanke, fünf Menschen segeln los, nur vier kommen zurück.

Da sie im Roman mehr Freiheiten hat als im Krimi, bleibt die Autorin auch künftig bei Romanen, sie hat ihre Form gefunden. Und alle Bücher haben mit Wasser zu tun…

Ich habe diesen unterhaltsamen Abend mit einer tollen Autorin sehr genossen. Es kommt nicht so oft vor, dass ich ein Buch kurz vor der Lesung schon gelesen habe. Und irgendwie habe ich einige humorvolle Stellen beim Lesen nicht als solche empfunden, beim Zuhören ist mir das dann aufgefallen. Auf jeden Fall ein Segeltörn in stürmischer See…

Und hier geht es zur Inhaltsangabe und zur Rezi:

„In blaukalter Tiefe“ Inhalt und Rezi

„Muschelträume“

Roman von Svenja Lassen, erschienen bei Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe

Inhalt:

Nora ist überglücklich! Die Zeit der Fernbeziehung mit ihrem Freund Markus ist endlich vorbei. Noras Kisten sind gepackt, der Umzugswagen steht schon vor der Tür als Markus plötzlich verkündet, er braucht eine Beziehungspause. Per Brief! Wer macht denn bitte so was? Nora beschließt, jetzt endlich mal etwas für sich zu tun: Das Meer wiedersehen und den schönen Gendarmenpfad an der Ostseeküste bewandern. Ihre unbequemen Wanderschuhe machen ihr allerdings schnell einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück rettet sie ein Einheimischer und bietet ihr eine Mitfahrgelegenheit nach Flensburg an. Wenn ihr Retter Bent ihr nur nicht so unsympathisch vorkommen würde … Etwas, das sich schneller ändert, als Nora sich hätte vorstellen können … Und auch die Beziehung zu Markus ist noch nicht endgültig vom Tisch. Oder doch?

Eigene Meinung:

Das Buch ist der Beginn einer „Romantischen Küstenliebe-Reihe“ und hat mir sehr gut gefallen. Ein echter Wohlfühlroman, der sich gut und flüssig lesen läßt. Dazu ganz viel Ostsee-Atmosphäre aus der Gegend um Flensburg, die man meistens nicht so gut kennt. Und es ist gut zu lesen, dass man manchmal auch einfach Mut braucht, um aus Krisen im Leben etwas Neues zu machen. Dazu hat die Autorin in diesem Buch so viele Figuren warmherzig und gut beschrieben, dass ich manchmal schon selbst das Gefühl hatte, auf dem Campingplatz bei Flensburg zu sein. Das hat richtig Spaß gemacht. Außerdem ist das Buch auch sehr liebevoll gestaltet. So gibt es am Ende ein Kuchenrezept und den passenden Soundtrack. Insgesamt beste Lese-Unterhaltung und ich freue mich auf mehr. Bis dahin muss ich dringend mal wieder nach Flensburg…

„Dünenrache“

Ein Nordsee-Krimi von Hendrik Berg, erschienen im Goldmann Verlag

Inhalt:

In Husum genießt Kommissar Theo Krumme gerade die winterliche Ruhe an der Nordsee, als er in einem merkwürdigen Mordfall auf der Insel Sylt hinzugezogen wird. Der Maler Adrian Maurer steht unter Verdacht, seine Ehefrau umgebracht zu haben – doch von ihrer Leiche fehlt jede Spur, und der Künstler beteuert Krumme gegenüber vehement seine Unschuld. Sagt der Mann wirklich die Wahrheit? Oder ist er ein eiskalter Mörder? In den Sylter Dünen stößt Krumme bald auf düstere Geheimnisse, die auch mit seiner eigenen Vergangenheit verbunden sind …

Eigene Meinung:

Dieser Nordsee-Krimi ist der 9. Fall für Kommissar Krumme. Und ich mag diesen Kommissar absolut gerne. Nicht hektisch und kein Superheld, dafür ermittelt er in Ruhe und erfolgreich. Dabei hat er es hier nicht einfach. Die Kollegen auf Sylt sind so gar nicht begeistert von seiner Verstärkung. Mir hat dieser Fall besonders viel Spaß gemacht, gab es doch eine kräftige Brise Sylt-Feeling zu einer spannenden Ermittlung. Das Buch ist ein wunderbarer Regional-Krimi, fest verwurzelt in Nordfriesland, dieses Mal auf Sylt. Das Buch fängt die Atmosphäre sehr gut ein. Spannend bis zum Ende und dabei sehr gut zu lesen. Für die Fans von Regio-Krimis, die an der Nordsee spielen, eine absolute Leseempfehlung. Und ich freue mich auch auf den nächsten Fall für Kommissar Krumme.

„In blaukalter Tiefe“

Roman von Kristina Hauff, erschienen bei hanserblau in der Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG

Inhalt:

Caroline und ihr Mann Andreas erfüllen sich mit ihrem Segeltörn in die wildromantischen schwedischen Schären einen lang gehegten Traum. Auch Andreas’ junger Anwaltskollege Daniel und seine Freundin Tanja sind an Bord sowie der undurchschaubare, faszinierende Skipper Eric. Der Törn beginnt mit frischem sonnigen Wetter und erlesenen Abendessen, doch bald wird die See rauer und verborgene Konflikte lassen die Luft unter Deck immer drückender erscheinen. Bis eines Nachts ein gefährlicher Sturm losbricht und sich die Bootsgesellschaft in tödliche Gefahr bringt.

Eigene Meinung:

Dieser Roman hat es wirklich in sich. Denn die räumliche Enge auf dem Schiff sorgt dafür, dass jede Menge Konflikte zwischen den Gästen aufbrechen, was insbesondere dadurch heftig wird, dass Andreas auch noch der Chef von Daniel ist und ein wirklich sehr spezieller. Und so gibt es dann auch gewisse Abhängigkeiten, die gnadenlos ausgenutzt werden. Als Leser kann man das gut verfolgen, denn die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der vier Gäste erzählt. Dazu überzeugt Kristina Hauff wieder mit einem sehr angenehmen Schreibstil. Und auch wenn das Buch kein Krimi ist, wird es im letzten Drittel sogar noch spannend, denn mit dem Sturm auf der See eskaliert auch die Lage der Schiffsbesatzung und man fragt sich, wer wie durch den Sturm kommt. Für Liebhaber von Romanen, die gerne einen tiefen Blick auf menschliche Verhaltensweisen mögen und dabei keinen Thriller wollen, eine klare Leseempfehlung.

Ein Abend mit Ewald Arenz – in Hamburg

Auf diesen Mann habe ich gewartet. Sein erstes Buch „Alte Sorten“ gehört zu meinen Lieblingsbüchern und den dazugehörigen Autoren wollte ich gerne mal kennenlernen. Und ich habe nicht geahnt, dass es so ein lustiger Abend werden würde. Mittlerweile ist sein 3. Buch erschienen mit dem Titel „Die Liebe an miesen Tagen“ und genau dieses Buch hat Ewald Arenz ist Hamburg vorgestellt.

Der Autor moderiert selbst auch Veranstaltungen und so hatte es Journalistin Anouk Schollähn bei der Moderation nicht ganz leicht, mit ihren Fragen zum Zuge zu kommen.  Und ganz nebenbei verfügt der Autor über so viel Humor, dass das Publikum nicht nur laut lachte, sondern sich einig war: „der ist so witzig“. 

Ewald Arenz ist Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg und auch immer noch in seinem Beruf tätig. Zur Schule fährt er mit dem Rad und verlegt das Schreiben dann auf die Ferien. Er schreibt, weil es als Lehrer keinen Applaus gibt – davon gab es dann in Hamburg reichlich. Und beim Schreiben fragt er sich, „wer will sowas lesen?“, denn beim Schreiben verliert er vollkommen das Gefühl, ob jemand das lesen möchte. Anschließend arbeitet er dann gerne mit seiner Lektorin zusammen und der Erfolg seiner Bücher ist für ihn immer noch überraschend. Bereits mit 16 Jahren hat er angefangen, Anzüge zu tragen, weil er Casablanca so toll fand – und ist bis heute dabei geblieben.  

In seinen Büchern gibt es wenig „Personal“, weil er immer schnell den Überblick verliert. Dabei sollen die Nebenfiguren nicht nur Staffage sein sondern die Hauptfiguren ins Licht stellen. Alle Figuren möchte er gut zeichnen und schreibt auch keine Fortsetzungen. Wenn er eine Figur entwickelt, ist es ihm wichtig zu wissen, „wie sie wohnt“.  Und so gibt es so ein Häuschen wie im neuen Roman wirklich, in der Nähe von einem Dorf, wo er aufgewachsen ist. Alle Bücher beschäftigen sich mit Begegnungen von Menschen, das ist das, was ihn interessiert. Dabei hofft Ewald Arenz gehobene Unterhaltung zu schreiben, was, wie ich finde, sehr gut gelingt. 

„Die Liebe gehört doch nicht nur den Jungen“ ist die Grundidee seines neuen Romans, in dem sich eine 50-jährige Frau verliebt. Meistens gibt es Liebensgeschichten nur zum Anfang des Lebens und das soll sich hier ändern. Ein Buch über die Liebe, die nicht nur den jungen Menschen gehört. 

„Die Liebe an miesen Tagen“ – Roman von Ewald Arenz, erschienen im Dumont Verlag

Inhalt:

Vom ersten Moment an wissen Clara und Elias, dass sie füreinander bestimmt sind. Damit ändert sich alles: Elias kann nicht länger verdrängen, dass er mit seiner Freundin in einem falschen Leben steckt. Und für Clara wird es Zeit, das Alleinsein aufzugeben. Auf das wilde Glück der Anfangszeit folgt die erste Bewährungsprobe, und die beiden zweifeln und kämpfen mit- und umeinander. Kann man, nicht mehr ganz jung und beladen mit Lebenserfahrung, noch einmal oder überhaupt zum ersten Mal die große Liebe finden?

 

Insgesamt ein sehr unterhaltsamer Abend mit einem interessanten Autor – ich freue mich auf die Lektüre.