Leipziger Buchmesse 2025

Und auch in diesem Jahr hieß es für uns wieder: auf nach Leipzig zur Buchmesse. Und es war wie immer sehr schön, interessant, viele Eindrücke und tolle Begegnungen mit Büchermenschen: Autoren, Blogger, Verlagsmitarbeiter, das war wieder großartig und hat Spaß gemacht.

Etwas weniger spaßig waren die langen Schlangen am Eingang. Hier mal von der Seite fotografiert. Auf der einen Seite toll, dass so viele Menschen sich für das Lesen interessieren, auf der anderen Seite kostet es Zeit, wenn man da drin steht. Lange Schlangen gab es dann auch auf der Messe selbst, bei einigen Autoren zum Signieren und den angesagten Messeständen aus dem Genre New Adult. 

                                                                                                                                                                                                

Ich bin Donnerstag mit einem Besuch bei Stina Jensen gestartet. Und konnte dann gleich das neue Buch der Autorin, dass sie gemeinsam mit ihrer Lektorin Hannah Juli geschrieben hat, bestaunen. „Meerglück friesisch blau“ ist der Titel. Sie hat ihre Lektorin bei den Mörderischen Schwestern kennengelernt und aus der guten Zusammenarbeit ist dann jetzt das gemeinsame Buchprojekt geworden.

 

 

Für mich ging es dann weiter zu BL:OOM, einem neuen Format für Blogger auf der Leipziger Messe. 

Hier gibt es nicht nur einem Raum zum Arbeiten, sondern auch diverse Veranstaltungen. Und ich hatte das Glück, hier Maja Lunde zu erleben. Im Gespräch stellte sie ihren neuen Roman „Für immer“ vor, in dem es darum , dass die Zeit still steht. Es entwickelt sich nichts, niemand stirbt, niemand wird geboren, eine Frau bleibt immer schwanger. Was das mit den Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen macht, erzählt dieser Roman. Und es war großartig, diese tolle Autorin als Vertreterin des Gastlandes Norwegen zu erleben.

 

 

 

Dann hatte ich das große Glück, Gabriella Engelmann am Verlagsstand zu treffen. Gabriella gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, ich liebe ihre Bücher schon seit vielen Jahren.

 

Ihr neues Buch „Der Gesang der Seeschwalben“ ist anders, als die bisherigen Bücher. Das ist auch Absicht, so die Autorin, sie ist älter geworden und wollte mal etwas anderes schreiben als die bisherigen Geschichten. Hier geht es jetzt auch um Psychologie und Vergangenheit, dazu ist die Erzählung auch noch auf die andere Seite von Sylt gewandert, ins Listland. Für mich hört sich das sehr spannend an, ich freue mich auf das Lesen.   

Auf dem Weg zu meinem nächsten Besuch habe ich dann bei Droemer Knaur einen neuen Lesestuhl entdeckt und bei Ullstein darf ein Bild von der Eule nicht fehlen – sonst ist der Messebericht unvollständig.

 

Am Stand der Mörderischen Schwestern konnte ich dann Britta Bendixen das Kompliment für ihren neuen Krimi „Die Friedhofsvilla“ gleich persönlich überbringen – ich habe es sehr gerne gelesen.

 

 

 

 

 

 

Weiter ging es zu Yvonne Struck, einer jungen Autorin, die ursprünglich aus Lübeck kommt, und deren Roman auch in der Gegend spielt. Wir hatten schon über Instagram Kontakt und haben uns nun auch persönlich kennengelernt.

 

 

 

Am Stand von Droemer Knaur habe ich dann Kästner & Kästner getroffen. Das Hamburger Ehepaar, das gemeinsam Hamburg-Krimis schreibt, war später noch in der Buchbar zu Gast und hat seinen 2. Krimi-Band vorgestellt. Es geht dabei um die Arbeit der Wasserschutzpolizei und die Einsätze haben immer einen realen Hintergrund. Angelique Kästner ist Psychologin, Andreas Kästner war bei der Wasserschutzpolizei, daher gibt es auch sehr authentische Krimis. Der 3. Band erscheint am 01.10. „Die letzte Fahrt nach Dockland“ und was mich besonders freut, im Juni werden sie in Bad Oldesloe zu Gast sein. Das wird spannend, interessant und lustig.

   

 

Der Stand von KiWi war optisch wieder ein Hingucker:

 

Währenddessen hat Michi dann auch einen seiner Lieblingsautoren getroffen: Ingo Bott war da und es gibt einen neuen aus der Pirlo-Reihe:Doppeltes Spiel“ heißt der 4. Fall für die Strafverteidiger Pirlo und Mahler. Michi schätzt an dieser Reihe, das Ingo Bott als hauptberuflicher Strafverteidiger auch weiß, worüber er schreibt. 

 

 

Den Donnerstag Abend haben wir dann wieder im Barfusz-Krimikeller in der Stadt verbracht und haben Marc Raabe zugehört, der. im Werkstattgespräch mit seiner Lektorin den 3. Band seiner Art Mayer-Serie „Die Nacht“ vorstellte. Der Autor hat zunächst Thriller geschrieben und dann mit Ermittlerkrimis „auf Serie“ gewechselt, weil sich in der Serie die Figuren in ihrer Welt weiterentwickeln können. Seit 3 Jahren ist er Vollzeitautor und lebt in Köln, während die Bücher in Berlin spielen.

 

Der Freitag begann für mich mit einem tollen Treffen bei Lovely-Books, der Online-Community, wo ich gerne an Leserunden mit Autoren teilnehme. Hier gab es mitten im ganzen Messetrubel ein tolles Gespräch mit Anika Decker, die Autorin hatte ihr neues Buch „Zwei vernünftige Erwachsende, die sich mal nackt gesehen haben“ dabei und es gab dann auch gleich ein Gespräch über Beziehungen, Lebenspläne und wenn alles anders kommt. Die Autorin wünscht sich, dass man mit einem guten Gefühl aus ihren Geschichten rausgeht, wo schon das Umfeld so viel Tragödien bietet, und freut sich, wenn sie jemand zum Nachdenken bringt.

Und ein weiterer Gedanke von Anika Decker hängt bei mir seitdem im Kopf fest: Ihrer Meinung nach gibt es zu wenig Liebesgeschichten für/mit älteren Frauen. Das ist auf jeden Fall ein Gedanke, den ich mal im Hinterkopf behalten werde. Dadurch, dass ich auch viele Krimis lese, ist mir das bisher nicht so aufgefallen. Aber auch bei den weiteren Bloggertreffen, wenn ich die Kolleginnen so angucke, gehört ich eher zu den älteren Teilnehmern. Und wir Frauen um die 50 müssen gucken, dass wir zwischen New Adult und Romance nicht zu kurz kommen. In ein paar Jahren wird das bestimmt ein Megatrend…. mal gucken.

Dann stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: Ich hatte mich beim BL:OOM Portal zu einer Veranstaltung mit dem Preisträger Belletristik der Leipziger Buchmesse angemeldet. Reines Glücksspiel, ob das für mich interessant wird oder nicht. Auf jeden Fall ein tolles Angebot. Und ich hatte richtig Glück: eine meiner Lieblingsautorinnen hat den Preis bekommen: Kristine Bilkau wurde für ihre neues Buch „Halbinsel“ ausgezeichnet. Und nun stand sie für eine Bloggerveranstaltung zur Verfügung…

In dem neuen Buch geht es um eine Mutter-Tochter-Geschichte. Die Tochter hat einen Burn-out und kriecht bei der Mutter zur Erholung unter und igelt sich ein.. Dabei kollidieren dann die Weltbilder der beiden Frauen, sie haben sehr unterschiedliche Sichtweisen. Für Kirstine Bilkau ist dabei die Frage interessant, wie wir über das sprechen, was in der Welt passiert. In diesem Fall auch ein Dialogbuch zwischen den Generationen. Dabei ist das Buch komplett aus Sicht der Mutter geschrieben.       

Dann habe ich die beiden Schleswig-Holsteinischen Autorinnen Sandy Dobelstein und Jane Hell in Halle 5 besucht. Von Jane habe ich gerade „Fischbrötchen und Erdbeerbonbons“ gelesen, die Rezi folgt demnächst. Beide schreiben schöne, norddeutsche  Liebensromane, Janes Bücher sind an der Ostsee angesiedelt, Sandy lebt und schreibt an der Nordsee.

      

   

 

Bei den Mörderischen Schwestern hatte ich dann die Gelegenheit, die Hamburger Autorin Claudia Wuttke persönlich kennenzulernen. Sie hat unter dem Namen Sia Piontek gerade den zweiten Band ihrer Krimireihe um die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel rausgegeben, „Der Wolf im dunklen Wald“ heißt dieser Band und die Autorin darf sich über den Sprung in die Spiegel-Bestsellerliste freuen. Und ich werde mal bei Band 1 anfangen…

 

 

Am Stand der Mörderischen Schwestern ist immer viel los, und so konnte ich auch Alexa Linell treffen, deren beide Thriller ich sehr gerne gelesen habe. Und Zeit für einen kurzen Schnack mit Karen Kliewe blieb auch noch.

Gut, das Moni von Monis Zeitreise auch gerade vorbei guckte, da war das Bild schnell gemacht.

 

 

Ein kurzes Hallo dann noch bei Sylvia Bergman. Die norddeutsche Autorin stellte auf der Messe den 2. Band ihrer Sylt-Krimireihe vor, Kaiser und Thomsen ermitteln hier. Der 1. Band liegt schon bei mir bereit, wird auch Zeit, die Autorin hat den 3. Teil fertig.

 

 

Anschliessend gab es ganz andere Themen, ich war bei Kiepenheuer & Witsch zum Bloggertreffen eingeladen.

Der Ex-Fussballprofi Christoph Kramer stellte hier seinen Roman „Das Leben fing im Sommer an“ vor. Ein Coming-of-Age Roman des Fussballweltmeisters. Der Roman spielt im Sommer 2006, Christoph Kramer ist 15 Jahre alt und will Fussballprofi werden und, viel wichtiger, cool.  Das beides geklappt hat, wissen wir heute. Er schreibt, seit er 13 Jahre alt ist, das hat für ihn was meditatives. Und der Sommer 2006 war auch noch ohne Internet… Für ihn ist das Team von KiWi – bester Mann, er fühlt sich wohl bei dem Verlag.   

 

Für uns endete der Tag dann wieder im Barfusz-Keller bei einer Lesung von Cleo Konrad aus „Deep fake„. In ihrem Thriller geht es um eine besondere Art von Mord, nämlich Rufmord. Dabei ist digitale Gewalt direkte Gewalt. Und die Menschen glauben Bildern mehr als Worten. Und das wird ihrer Hauptfigur, einer Lehrerin zum Verhängnis. Dabei sind 95 % als Deep Fakes pornografisch. 

 

Am Samstag gab es dann nur einen kurzen Messebesuch von mir, der Tag ist einfach zu voll. Aber das Bloggertreffen bei Dumont wollte ich mir dann nicht entgehen lassen.

Zunächst wurden sehr unterhaltsam die Neuerscheinungen im Herbst vorgestellt und dann stellte Mascha Unterlehberg ihren Debütroman „Wenn wir lächeln“ vor. In dem Buch geht es um eine ganz besondere Freundinnenschaft zwischen zwei jungen Mädchen und die Frage, wohin als junger Mensch mit all der Wut, die man im Bauch hat. Die Autorin hat an einem Literaturinstitut studiert und erzählte, dass es für die Figuren keine realen Vorbilder gibt. Ich bin gespannt auf die Lektüre.

Und nach einem letzten Bild in die Glashalle und vielen Eindrücken hieß es dann für uns_ Auf Wiedersehen Leipzig 2026!

Und hier noch weitere Impressionen von der Messe:

Morgens um 10.00 Uhr ist die Welt noch in Ordnung

„Hotel Vier Jahreszeiten“

Roman von Anja Marschall, erschienen bei Piper

Am 27. Februar 2025 ist er erschienen, der neue historische Roman von Anja Marschall. Das Hotel Vier Jahreszeiten steht dabei im Mittelpunkt des Romans, der eine Mischung aus Fiktion und realer Geschichte ist. Das Hotel hat für die Autorin als Hamburgerin besondere Bedeutung, auch wenn die Oma mit ihr immer die Straßenseite gewechselt hat, um die feinen Leute im Hotel nicht zu stören.

Ich habe mich zum Erscheinen dieses Buches an einer Bloggeraktion beteiligt. Bei meinen „Lesebuddys“ findet Ihr viele weitere spannende Themen rund um das Buch und natürlich viele andere Bücher:

Die Lesebuddys sind Bloggerinnen/Blogger, die mit mir das Buch gemeinsam lesen und Themen rund um das Buch vorstellen. Schaut vorbei bei

Die glänzende Fassade eines Grandhotels – Frau Goethe liest

Angélique’s Leseecke

Luises Lebenswelt aus Anja Marschall, Hotel Vier Jahreszeiten – Ein Traum in Gold (Bd. 1) – Elizas Bücherparadies

Blog – Willkommen bei Bücherheike und Skoutzi

Ich habe mich für die Bloggeraktion im Raum Hansekabinett eingebucht und etwas zum Thema Hansestadt geschrieben, denn das Hotel Vier Jahreszeiten ist eng mit der Hansestadt Hamburg verbunden:

Und hier noch etwas zum Inhalt des Buches:

Der schicksalhafte Aufstieg einer einfachen Wäscherin im mondänen Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten

Die große Saga rund um die fesselnde Geschichte des Hamburger Luxushotels während der beiden Weltkriege

Hamburg, 1914: die 14jährige Luise wäscht im Armenviertel der Stadt auf. Als sie die Chance bekommt, im vornehmen Hotel Vier Jahreszeiten zu arbeiten, scheint ihr Traum auf ein besseres Leben in Erfüllung zu gehen. Doch der Alltag im Waschkeller des Hotels ist hart und Luise muss sich gegen viele Widrigkeiten behaupten. Zum Glück ist Page Hans an ihrer Seite. Dank ihm entdeckt sie die Wahrheit über ihre Herkunft, während draußen der Krieg tobt. Das Hotel wird zu ihrer Familie, die sie nie hatte. Und sie ist bereit, diese mit ihrem Leben zu verteidigen.

Die Rezi dazu folgt bald.

Und am 10. März 2025 war es dann so weit: Premierenlesung von Anja Marschall im Spiegelsaal des Hotels Vier Jahreszeiten. Stillvoller kann man eine Buchpremiere nicht feiern. Neben Anja Marschall haben noch ehemalige Mitarbeiter des Hotels, die 1. Hausdame und ein Oberkellner mit ihren Geschichten das Hotel zum Leben erweckt. Hier einige Bilder von der Veranstaltung:

 

„Die Friedhofsvilla“

Flensburg-Krimi von Britta Bendixen, erschienen bei CW Niemeyer

Inhalt:

Eine kopflose Leiche im Wald stellt Kommissar Carsten Andresen und sein Team vor eine Herausforderung. Kaum haben die Ermittlungen begonnen, verschwindet plötzlich die Tochter von Andresens Lebensgefährtin spurlos. Kurz darauf wird auch er vermisst. Für seine Kollegen Lutz Weichert und Mirja Sommer deutet alles auf eine Entführung hin, doch es gibt keine Lösegeldforderungen. Geht es hier nicht um Geld, sondern um Rache? Sind der Hauptkommissar und seine Ziehtochter in Lebensgefahr? Um das Rätsel ihres Verschwindens zu lösen, suchen Weichert und Sommer in Andresens Vergangenheit nach Hinweisen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Währenddessen durchlebt Andresen auf dem Dachboden einer stadtbekannten, alten Villa seine ganz persönliche Hölle .

Susannes Meinung:

Dieser solide Flensburg-Krimi hat mich richtig gepackt. Er ist spannend, flüssig zu lesen und hat ein gutes Erzähltempo. Es wird nie langweilig, stattdessen gibt es überraschende Wendungen. Man verfolgt abwechselnd, was der entführte Kommissar durch macht und in der anderen Perspektive kann man die Ermittlungen verfolgen. Dadurch entsteht eine besondere Spannung. Die verliert sich auch dann nicht, als man als Leser schon weiß, wer der Entführer ist, denn dann beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Die Hauptfiguren sind sehr authentisch  angelegt, so dass man auch tatsächlich mit ihnen fühlt.  Dieses Buch ist nicht der erste Fall für Kommissar Andresen und sein Team, aber es ist nicht notwendig, die anderen Bücher auch zu kennen. Mich hat dieses Buch begeistert und ich freue mich auf weitere Fälle für dieses Team.

„Lupus“

Thriller von Tibor Rode, erschienen bei Droemer Knaur

»Lupus« von Tibor Rode ist ein filmreifer Wissenschaftsthriller im Spannungsfeld zwischen Mensch, Technik und Natur.

Inhalt:

Ohne jede Spur verschwinden nachts Jäger auf der Pirsch – so auch der Vater von Tierärztin Jenny Rausch. Zeitgleich häufen sich Angriffe scheinbar wild gewordener Wölfe in deutschen Wäldern. Die Kameras auf einem eigens eingerichteten und von KI gesteuerten Schutzzaun zeichnen seltsame Daten auf, was Staatsanwalt Frederik Bach auf den Plan ruft. Sind die vermissten Jäger tatsächlich Wölfen zum Opfer gefallen oder hat man es mit Mord zu tun? Staatsanwalt Bach und Jenny geraten in einen Strudel aus Ereignissen, die Verbrechen während der Nazi-Zeit, eines der bestgehüteten Geheimnisse der DDR-Diktatur und ein Familiendrama miteinander verknüpfen. Antworten finden die beiden schließlich in Jennys eigener Vergangenheit – und auf der gefährlichsten Insel der Welt.

Michis Meinung:

Spannung von der ersten Seite an und dieser Spannungsbogen wird bis zum Schluss gehalten. Eine mystische, absolut glaubhafte Fiktion bzg. KI-Zaun, getrennt gepaart mit Geheimnissen der Forschung in der DDR. Gedankengänge, welche bis in die Gegenwart reichen und mich teils erschüttern und Denken anstoßen. Ein klasse verarbeiteter Thriller.

„Die Wand“

Roman von Marlen Haushofer, erschienen im Ullstein Verlag

Inhalt:

Eine Frau will mit ihrer Cousine und deren Mann ein paar Tage in einem Jagdhaus in den Bergen verbringen. Nach der Ankunft unternimmt das Paar noch einen Gang ins nächste Dorf und kehrt nicht mehr zurück. Am nächsten Morgen stößt die Frau auf ein unsichtbares, glattes, kühles Hindernis – eine unüberwindbare Wand, hinter der Totenstarre herrscht. Abgeschlossen von der übrigen Welt, richtet sie sich inmitten ihres engumgrenzten Stücks Natur und umgeben von einigen zugelaufenen Tieren aufs Überleben ein.

Eigene Meinung:

Nachdem ich das Buch gelesen habe, verstehe ich, warum es für viele Leserinnen und Leser zu den ganz besonderen Büchern gehört, die man unbedingt mal gelesen haben sollte. Es ist beeindruckend, wie sich die Hauptfigur in ihrer Einsamkeit einrichtet und Mittel und Wege findet, hier zu überleben. Sehr schnell entdeckt sie, wie die Natur ihr dabei helfen kann. Und unweigerlich überlegt man beim Lesen, wie es einem selbst in einer ähnlichen Situation gehen würde. Nun ist das Buch 1968 erschienen, die Menschen haben da noch in einer weniger technischen Welt gelebt, als wir es heute tun. Aber plötzlich komplett auf sich alleine gestellt zu sein, ist immer eine Herausforderung. Dieses wird in einer sehr ruhigen, einfachen Sprache erzählt, so dass sich das Buch auch sehr gut  lesen lässt. Zusammengefasst ein besonderes Buch, dass man nicht vergisst.

„Nachtflut“

Thriller von Stina Westerkamp, erschienen im Ullstein Verlag

Inhalt:

Orkanböen peitschen über die Straße, in den Nachrichten wird vor der kommenden Sturmflut gewarnt. Die Lage ist mehr als bedrohlich, der kleine Ort direkt an der Ostseeküste muss vollständig evakuiert werden. Doch Elisa wartet bis zur letzten Sekunde, längst sind alle anderen fort. Vor ihrem Aufbruch stößt sie im Haus nebenan überraschend auf die Nachbarn. Wieso sind sie noch da? Das Paar scheint – genau wie Elisa selbst – etwas zu verbergen. Der Deich bricht. Die drei sind in dem Haus gefangen. Der Strom fällt aus, der Pegel steigt. Aus der nahegelegenen JVA können Häftlinge entfliehen, und einer von ihnen hat nur ein Ziel: Elisa.

Eigene Meinung:

Dieser Psychothriller lässt mich etwas ratlos zurück. Ich finde die Grundidee sehr interessant, so einen Thriller mit dem Szenario Orkan und Sturmflut zu verbinden. Dieses Szenario wird hier auch gut dargestellt. Außerdem fand ich das Buch tatsächlich sehr spannend und es war für mich auch angenehm flüssig zu lesen. Aber zum Ende war die Handlung dann doch etwas zu konstruiert, es war alles etwas überzogen und unrealistisch. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, ohne zu spoilern. Mit der Hauptfigur Elisa bin ich in dem Buch auch nicht warm geworden, da konnte ich nicht wirklich mitfühlen. Ein spannender, flotter Thriller, aber leider etwas überzogen.

„Mord auf den Färöern“

Kriminalroman von Carola Christiansen, erschienen im Gmeiner-Verlag

Inhalt:

Grausige Morde erschüttern die Färöer! Als ein Toter gefunden wird – grausam verstümmelt und bizarr drapiert – beginnt für Kommissar Revur ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt.
Denn dies ist erst der Anfang einer Reihe von Morden, die nur eins gemeinsam haben: alle Opfer werden an nationalen Kultstätten platziert. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen im Nordatlantik? Zu Revurs Unterstützung wird die Kopenhagener Kommissarin Amalie Vinther nach Tórshavn geschickt. Zusammen kommen sie Geheimnissen auf die Spur, die internationale Kreise ziehen

Eigene Meinung:

Dieser Kriminalroman spielt auf den Färöern, einer Inselgruppe, die nur wenige kennen. Umso spannender ist es, Land und Menschen in einem Krimi kennenzulernen. Und hier merkt man dann auch schnell, dass die Autorin sorgfältig und mit Liebe zu Land und Menschen recherchiert hat, man bekommt nämlich einen umfassenden Einblick. Dazu gibt es einen spannenden Kriminalfall, der allerdings nichts für zarte Gemüter ist, die Opfer sehen nicht wirklich gut aus. Die Spannung wird über das ganze Buch gehalten, außerdem lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen. Bei mir ging es relativ schnell, dass ich mich an die etwas ungewöhnlichen Ortsnamen und Namen der Personen gewöhnt habe, das fällt mir beim Lesen immer etwas leichter. Außerdem haben mir die beiden Ermittler gut gefallen, so unterschiedlich sie auch sind. Da hoffe ich doch noch sehr auf weitere gemeinsame Einsätze.

„Mord und Flut“

Ein Nordseekrimi von Katharina Drüppel, erschienen im dp-Verlag

Inhalt:

Kriminaloberkommissarin Levke Tönnens wird an die Nordseeküste gerufen: Ein unbekleideter Mann – ermordet und kunstvoll in Szene gesetzt. Als ein zweites Opfer auftaucht, erkennt Levkes Freund Veit erneut ein Kunstwerk in der grausamen Mordszene. Obwohl die Opfer scheinbar völlig unterschiedlich sind, verbindet sie dieses Muster: Sie wurden nach Gemälden der Romantik inszeniert. Während Levke immer tiefer in das mysteriöse Rätsel um die Mordfälle eintaucht und Verstrickungen aus Intrigen und zwielichtigen Professoren lösen muss, wird der Fall plötzlich persönlicher, als sie anfangs dachte. In einem Wettlauf gegen die Zeit muss sie das Puzzle lösen, bevor der Killer erneut zuschlägt. Denn Levke weiß – der nächste Mord könnte ihr Leben zerstören.

Eigene Meinung:

Dieser Auftakt zu einer neuen Krimiserie hat mir gut gefallen. Ein spannender Kriminalfall mit einer ungewöhnlichen Inszenierung und viel „Nordseefeeling“. Dazu hat mir das Ermittlerteam sehr gut gefallen. Levke als Ermittlerin mit viel frischem Wind, zusammen mit  Henning Martens, ein cooler Typ, der ihr auch immer zur Seite steht, wenn sie vielleicht etwas emotional reagiert oder auch mit eigenen Problemen beschäftigt ist. Ich hatte beim Lesen schon einen Verdacht, wer die Täterin oder der Täter sein könnte, aber es gibt so einige Spuren, dass man sich auch freut, wenn man richtig gelegen hat. Auf jeden Fall ein lesenswerter neuer Krimi für alle Freunde von Nordseekrimis.

Ich darf das Erscheinen des Buches im Rahmen einer Bloggertour begleiten.

Mord und Flut“ beginnt mit einem plattdeutschen Satz und später gibt es einige umgangssprachliche Formulierungen, die aber auch ohne Plattdeutsch-Kenntnisse problemlos zu verstehen sind. Aber was ist eigentlich Plattdeutsch?

Plattdeutsch, auch Niederdeutsch genannt, ist eine Gruppe von Dialekten, die vor allem in Norddeutschland und den angrenzenden Regionen der Niederlande gesprochen werden.  Es handelt sich um eine germanische Sprache, die sich aus dem Altsächsischen entwickelt hat und viele Gemeinsamkeiten mit dem Englischen und dem Niederländischen aufweist. Plattdeutsch hat eine eigene Grammatik und einen eigenen Wortschatz, der sich von Hochdeutsch unterscheidet. Ursprünglich bezog sich die Bezeichnung „Platt“ nicht darauf, dass der Dialekt auf dem flachen norddeutschen Land gesprochen wurde, sondern es war die Sprache, die vom einfachen Volk gesprochen wurde. Und so wird die Sprache heute oft in ländlichen Gebieten gesprochen und hat eine reiche Tradition in der Literatur und Folklore. Durch die Vielzahl der Dialekte ist es  häufig auch  für einen Norddeutschen schwierig, das Platt aus eine anderen Region zu verstehen.  Eine gemeinsame niederdeutsche Schriftsprache existiert nicht, was es manchmal schwierig macht, niederdeutsche Texte zu lesen, da muss man sich häufiger erst „einlesen“.

In „Mord und Flut“ passen die wenigen plattdeutschen Formulierungen einfach gut zu dem „norddeutschen Gefühl“ in dem Buch.

„Hotel Paraiso“

Roman von Arezu Weitholz, erschienen im Mare Verlag  

Inhalt:

Eines Tages bleibt Frieda beim Synchronsprechen im Studio die Stimme weg, die Worte haften nicht mehr. Jonas, ihr Freund, vermittelt ihr die Möglichkeit, an der portugiesischen Algarve ein Hotel zu hüten, das über den Jahreswechsel schließt. Allein mit Hotelhund Otto, dem Hausmeister und Handwerkern hat Frieda nicht viel zu tun: Strandspaziergänge, Einkaufen, Kochen, Schauen. Sie lüftet Zimmer und ihre Gedanken. Das Hotel Paraíso ruft bei ihr Erinnerungen an einen anderen Ort wach, an dem sie sich wohlfühlte, aber nicht bleiben konnte: die Tankstelle in einem niedersächsischen Dorf, wo sie aufwuchs, bis sie irgendwann erfuhr, warum sie trotzdem nicht dazugehörte. Und während Frieda in Portugal darauf wartet, dass Jonas nachkommt, wird eine Frage immer drängender: Kann das Dazwischen ein Zuhause sein?

Eigene Meinung:

Dieses Buch ist einfach nur ganz fein und wunderbar. Es passiert nicht wirklich viel in der Handlung, das liegt in der Natur der Sache, wenn man ein leeres Hotel hütet. Aber die Gedanken, die die Hauptfigur sich macht und wie sie ihre Umgebung, die Natur und die Menschen um sich herum wahrnimmt, das ist schon etwas ganz besonders. Sie denkt über ihr Leben nach und das Leben im allgemeinen. Dabei gibt es so viele schöne Gedanken, dass man sich fast auf jeder zweiten Seite einen Satz merken möchte. Außerdem ist das Buch auch noch wunderbar flüssig zu lesen und es strahlt eine gewisse Ruhe aus, die mir beim Lesen gut getan hat. Dazu entstehen durch die poetische Sprache viele Bilder im Kopf, wenn man über die Sätze nachdenkt. Einfach ein ganz bezauberndes Buch, eine klare Leseempfehlung von mir.

„Kalter Sturm“

Thriller von Anne Nordby, erschienen im Gmeiner-Verlag

Inhalt:

Ein dunkler Ort, den man nicht betreten darf. Ein Mord in Islands Einöde, der brutaler nicht sein könnte. Und der Glaube an finstere Mächte, die durch die Risse im Lavagestein nach oben steigen wie giftige Dämpfe und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Eingeschlossen von einem Schneesturm weiß Kommissar Skagen, der Mörder ist mitten unter ihnen. Er muss ihn stellen, bevor er erneut zuschlägt. Ein Fall für Tom Skagen von der Sondereinheit Skanpol, der ihn im Land der Elfen und Zwerge in die Abgründe des Glaubens und Aberglaubens blicken lässt.

Eigene Meinung:

Das vorliegende Buch ist schon der vierte Fall für Tom Skagen und es hat mich vollständig gefangen. Die vorherigen Bücher nicht zu kennen, ist kein Problem, man kommt trotzdem sehr schnell in die Geschichte rein. Für mich passte hier einfach alles. Ein cooler, sympathischer Ermittler, der zu Beginn des Buches selbst auf der Flucht vor Verbrechern ist. Hier wird es also gleich zu Beginn schon sehr spannend und temporeich. Dann bekommt er einen Einsatz auf Island und kann sich so verstecken. Hier hat die Handlung dann etwas weniger Tempo, dafür gibt es aber sehr viel „Island-Feeling“, was mir auch sehr gut gefallen hat Und dabei bleibt das Buch bis zum Ende spannend und ist flüssig zu lesen. Für mich insgesamt ein großes Lesevergnügen..