„Und alle so still“

Roman von Mareike Fallwickl, erschienen im Rowohlt Buchverlag

Inhalt:

Elin ist Anfang zwanzig und lebt mit ihrer Mutter in einem Wellnesshotel. Während des Lockdowns ist sie Influencerin geworden. Seither sieht sie sich mit misogynem Hass im Netz konfrontiert.
Nuri stammt aus prekären Verhältnissen, einen Schulabschluss hat er nicht. Nun versucht er, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Essenslieferant über Wasser zu halten. Der Spätkapitalismus hat ihn fest im Griff.
Ruth ist Ende fünfzig, nach dem Tod ihres behinderten Sohnes hat sie wieder angefangen, als Pflegekraft im Krankenhaus zu arbeiten. Jeden Tag geht sie über ihre Grenzen, ihr Pflichtgefühl scheint unerschöpflich.
An einem Sonntag geraten alle drei in eine unvorhergesehene Situation: Vor dem Krankenhaus, in dem Ruth und Nuri arbeiten, liegen Frauen. Reglos, in stillem Protest.

Eigene Meinung:

Dieses Buch hat mich berührt und zum Nachdenken gebracht. Die Autorin ist bekannt für ihre feministischen Romane und so hat mich der Grundgedanke in dem Buch sehr nachdenklich gemacht: was passiert, wenn die Frauen in der Gesellschaft die Arbeit niederlegen – die bezahlte und die unbezahlte. Welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft? Erst dadurch wird dann nämlich deutlich, wie wichtig die Arbeit der Frauen ist, gerade auch die unbezahlte, z.B. bei der Pflege von Kindern oder älteren Angehörigen. Neben den feministischen Themen, zu denen auch Gewalt gegenüber Frauen gehört, hat die Autorin noch weitere gesellschaftliche Themen in dem Buch verarbeitet, wie z.B. prekäre Arbeitsverhältnisse, wo ein Job nicht zum Lebensunterhalt ausreicht. In dem Buch bekommen diese Themen ein Gesicht und dadurch berühren sie beim Lesen besonders. Das Buch wird als feministischer Gesellschaftsroman beschrieben, eine passende Beschreibung für ein bewegendes Buch.

„Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer“

Ein Sylt-Roman von Julia Rogasch, erschienen im Ullstein Taschenbuch Verlag

Inhaltsangabe:

Schweren Herzens macht sich Marla ohne ihren Partner auf den Weg nach Sylt, um dort ihren Traum vom eigenen Laden zu verwirklichen. Noch auf dem Autozug lernt sie Peer und dessen Tochter kennen, die sie ins Zuckerhüs einladen, den Bonbonladen von Peers Oma. Das Zuckerhüs ist alles, was sich Marla je erträumt hat, und so geht sie der älteren Dame voller Tatendrang zur Hand – nicht zuletzt, weil ihr auch Peer und die kleine Levke schnell ans Herz wachsen. Nicht nur einmal macht ihr Herz verdächtige Sprünge, wenn sie gemeinsam neue Bonbonsorten ausprobieren. Doch zu Marlas Entsetzen soll das Zuckerhüs soll geschlossen werden, da Peers Oma den Laden nicht mehr alleine führen kann und Peer sie, obwohl er gerne würde, nicht unterstützen kann. Und plötzlich steht alles auf dem Spiel, vor allem Marlas Herz …

Eigene Meinung:

Dieser Roman hat wieder alles, was die Bücher von Julia Rogasch auszeichnet und immer wieder für Lesespaß sorgt. Eine interessante Geschichte mit liebenswerten Figuren, bei denen auch nicht alles glatt läuft. Dabei werden die Figuren so gut und warmherzig beschrieben, dass man beim Lesen das Gefühl hat, mittendrin zu sein. Und das alles vor der wunderbaren Kulisse Sylts mit ganz viel Atmosphäre von dieser schönen Insel. Insgesamt wieder großer Lesespaß – nicht nur für den Strandkorb auf Sylt, sondern auch für das heimische Sofa.

Anja Marschall liest in Bad Oldesloe aus „Als der Sturm kam“

Anja Marschall stellte auf Einladung der Thalia-Filiale in Bad Oldesloe ihren neuen historischen Roman „Als der Sturm kam“ vor. Es geht dabei um die dramatische Hamburger Sturmflut 1962, als innerhalb von Stunden Deiche brechen und eine Flutkatastrophe über Hamburg hereinbricht, die 315 Menschen das Leben kostet und bei der noch viele  mehr ihr gesamtes Hab und Gut verlieren.

Anja Marschall hat hieraus für ihren Roman eine fiktive Dokumentation gemacht. Das bedeutet, dass die Zeitabläufe genau recherchiert sind und es sich bei den Figuren um fiktive Figuren handelt, die das erleben, was den Menschen damals passiert ist. Aus Respekt gegenüber den Opfern und ihren Familien hat sich die Autorin hierfür entschieden. Wichtig sind der Autorin dann auch die Helden, die in der Nacht schon geholfen haben, häufig unter Einsatz ihres Lebens, als Polizeisenator Helmut Schmidt noch nicht einmal zurück in Hamburg war. Helmut Schmidt ist übrigens derjenige, von  dem es in dem Buch echte Zitate gibt. Und „In der Krise zeigt sich der Charakter“ war dann während der Lesung auch häufiger zu hören und wurde in viele Bücher geschrieben.

Während der Lesung lernten die Zuhörer viele Gesichter dieser Katastrophe kennen. Eine Mutter, die mit ihren Kindern auf dem Dach ihres Hauses ausharren muss ebenso wie einen Hubschrauberpilot, der gerne helfen möchte und andere Aufgaben bekommt.  Das alles wird sehr packend von Anja Marschall erzählt, man bekommt einen Eindruck, wie schrecklich die Erlebnisse gewesen sind, als das eiskalte Wasser immer weiter steigt.

In Bad Oldesloe waren dann auch noch 2 Damen im Publikum, die diese Katastrophe als Kind miterlebt hatten. Sie ließen die Zuhörer an ihren Erinnerungen teilhaben, auch diese Schilderungen waren sehr beeindruckend und gingen unter die Haut.

Anja Marschall hat für diesen Roman 5 bis 6 Monate recherchiert und war dann emotional so in dem Thema, dass sie den Roman in 4 bis 5 Monaten geschrieben hat. Ein Roman, den sie schon immer schreiben wollte, denn ihre Großeltern haben ihr viel aus der Zeit erzählt. Schließlich ist die Autorin im Jahr der Jahrhundertflut in Hamburg geboren worden.

Aktuell arbeitet die Autorin an ihrem neuen Projekt, einer fiktiven Dokumentation über das beste Hotel Deutschlands, das Hotel Vierjahreszeiten in Hamburg.

Das Buch:

Inhalt:

Als die Flutkatastrophe über Hamburg hereinbricht, wird die Schreibkraft Marion der Leitung von Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Ein Krisenstab muss eingerichtet, NATO-Verbündete um Hilfe gebeten, Hubschraubereinsätze geplant werden. Marion kämpft gegen Müdigkeit und hat Angst um ihre bettlägerige Mutter, die mitten im überfluteten Gebiet von Wilhelmsburg in einer Gartenkolonie wohnt. Zur gleichen Zeit versucht der Hubschrauberpilot Hermann unter Einsatz seines Lebens, die Menschen von den Dächern ihrer Häuser zu retten. Die Nacht ist eiskalt, und das Wasser steigt noch immer …

100.000 vom Wasser eingeschlossene Menschen, 15.000 Helfer, 315 Tote: Die Hamburger Sturmflut von 1962 war für die Hansestadt die größte Katastrophe der Nachkriegszeit.

Im Februar 1962 wütet an der Nordseeküste ein Orkan. Gefühlt weit weg für die Hamburger, die sich in Sicherheit wähnen. Doch der Sturm ist längst auf dem Weg und überrascht die Menschen im Schlaf. Kurz nach Mitternacht brechen in Minutenfolge die Deiche, die Hamburg schützen sollen. Straßen werden zu reißenden Flüssen, in der gesamten Stadt fällt der Strom aus. Helmut Schmidt, damals Polizeisenator in Hamburg, beginnt noch in der Nacht, die Rettungsaktionen zu koordinieren.

„Alsensund“

Küsten Krimi von Per Sjørndahl, erschienen im Emons Verlag

Inhalt:

Als in Harrislee an der Grenze zu Dänemark die Leiche einer Medizinstudentin gefunden wird, übernimmt Kommissar Sånbergen zusammen mit der örtlichen Kommissarin Wiedmann die Ermittlungen. Wenig später sind zwei weitere junge Frauen tot, und alles deutet auf einen Serientäter hin – bis Sånbergen ein altes Tagebuch entdeckt. Es führt ihn dreißig Jahre zurück zu einem geheimnisumwobenen Haus und einem verstörenden Familiengeheimnis…

Eigene Meinung:

Ein Krimi aus der deutsch-dänischen Grenzregion der mich gefesselt hat. Erzählt wird der Krimi in zwei Zeitebenen. einmal folgt man Kommissar Sånbergen bei den aktuellen Ermittlungen und erhält dann durch  Tagebücher einen Einblick in die Vergangenheit, die hier für die Taten wichtig wird. Dabei bleibt das Buch spannend bis zum Schluss und überzeugt auch mit interessanten Wendungen. Auch die Hauptfigur, Kommissar Sånbergen, hat mir gut gefallen. Eher ein ruhiger Vertreter seines Berufsstandes, den man auch mit seinen Ängsten und Sorgen kennenlernt, was ihn sehr sympathisch macht.  Das Buch ist gut zu lesen, die verschiedenen Handlungsorte und Zeitebenen sind gut kenntlich gemacht. Etwas Aufmerksamkeit benötigen die vielen Personen, die im Laufe der Handlung eine Rolle spielen. Dafür wird man mit einem Küsten Krimi belohnt, der für mich schon etwas von einem skandinavischen Krimi hat und auch vielschichtig in der Thematik ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn Kommissar Sånbergen weiter ermittelt.

„Fishergirl’s Luck“ und „Lighthouse Bookshop“

Romane von Sharon Gosling, erschienen bei Dumont

Die Bücher sind einzeln erschienen, den Doppelband gibt es als E-Book. Sie hängen inhaltlich nicht zusammen.

Inhaltsangabe „Fishergirl’s Luck“


Anna zieht nach Crovie, ein winziges Fischerdorf in Schottland, um von vorne zu beginnen: Jahrelang stand sie als Köchin im Schatten ihres Ex, dem Besitzer des Restaurants, in dem sie schuftete. Nun hofft sie, in der alten, an der Steilküste gelegenen Fischerhütte, die sie von ihren Ersparnissen gekauft hat, zur Ruhe zu kommen. Als sie beginnt, die Umgebung und ihre Nachbarn kennenzulernen, erwacht in ihr etwas, das sie verloren glaubte. Sie entdeckt ihre Liebe zum Kochen wieder und eröffnet kurzerhand ein improvisiertes Pop-up-Restaurant direkt am Meer. Nach und nach freundet sie sich auch mit den Menschen an, die in Crovie leben, und findet dabei nicht nur sich selbst, sondern auch heraus, mit wem sie ihr Leben teilen will.

Inhaltsangabe „Lighthouse Bookshop“

In einem kleinen Dorf in Schottland steht ein Leuchtturm. Im Inneren der alten Gemäuer befindet sich ein kleines Antiquariat. Hier, umgeben von alten Büchern, hat Rachel einen Neuanfang gewagt – und Freunde gefunden. Sie verbringt ihre Tage mit Literatur, Kaffee und Shortbread, beobachtet ihren Chef Cullen und seinen Freund Ron beim Schachspiel oder schlichtet die Streitigkeiten ihrer ewig zankenden Stammgäste Edie und Ezra. Eines Tages bekommt die kleine Gemeinschaft unerwarteten Zuwachs: Gilly, eine junge Ausreißerin, betritt den Leuchtturm auf der Suche nach einem trockenen Unterschlupf und Toby, ein ehemaliger Kriegsreporter, findet in der Buchhandlung einen Ort zum Schreiben. Sie alle sind von der Vergangenheit gezeichnet, doch mit der Zeit beginnen sie, Vertrauen zueinander zu fassen.

Eigene Meinung:

Für mich waren das die ersten Bücher, die ich von Sharon Gosling gelesen habe und sie haben mir gut gefallen. Entspannt zu lesen und so ist man schnell gedanklich in Schottland angekommen und taucht in die Dorfgemeinschaft ein. Dort geht es dann um Neuanfänge im Leben, Freundschaften und interessante Dorfgemeinschaften. Das alles wird sehr warmherzig und mit viel Atmosphäre erzählt und man kann sich über ein entspanntes Lesevergnügen freuen. Vielleicht eine moderne Form von Rosamunde Pilcher, aber manchmal braucht Frau so ein Lesevergnügen.

„Die Posaune im Watt“

Kriminalroman von Gesa Schröder, erschienen im Kulturmaschinen Verlag

Inhalt:

Im Watt werden Teile einer Posaune gefunden, ein Musiker des lokalen Orchesters wird vermisst, und wenig später taucht in einem Entwässerungsgraben am Ortsrand eine Leiche mit einem Posaunenmundstück zwischen den Zähnen auf. Der Fall scheint klar zu sein. Doch während der Ermittlungen wächst die Zahl der Verdächtigen. Wird die pensionierte Journalistin Rose schneller sein als der Kommissar aus Hamburg? Geht es um Mord aus Rache, aus Konkurrenz, aus Geldgier, Eifersucht oder Liebe? Um Naturschutz?

Eigene Meinung:

Das Buch ist ein norddeutscher Cosy-Crime, der in Wattendorf spielt, einem fiktiven Ort, aber  Ähnlichkeiten mit Büsum an der Nordsee sind nicht rein zufällig. Der Fall wird ruhig und solide erzählt und es hat mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Es ist spannend, gut zu lesen und man taucht schon bald in den kleinen Ort an der Nordsee ein und lernt die Einwohner kennen. Dabei gibt es auch immer eine Anspielung auf aktuelle Themen. Eine der beiden Hauptfiguren hat einen schönen Garten mit der entsprechenden Naturliebe. Dazu gibt es einige detaillierte Beschreibungen, das sollte man mögen, wenn man das Buch liest. Mir als Gartenliebhaberin hat es gut gefallen.

„Harzer Schuld“

Kriminalroman von Silke Mahrt

Inhalt:

Bei Rodungsarbeiten finden Forstarbeiter in der Nähe der Okertalsperre das Skelett einer jungen Frau. Bald darauf wird die Leiche eines Mädchens entdeckt. Die Spuren führen zu einem längst geschlossenen Kinderheim. Hauptkommissarin Carla Altmann und ihr Kollege Tom Steiger setzen alles daran, die beiden Toten zu identifizieren. Doch dann verschwindet wieder eine junge Frau.

Eigene Meinung:

Auch der 2. Fall für Carla Altmann und Tom Steiger hat wieder alles, was ein guter Regionalkrimi benötigt. Außerdem gelingt der Autorin dabei etwas, was für mich immer sehr bewundernswert ist. Nämlich einen Fall spannend zu erzählen, wo zumindest die erste Leiche schon länger tot ist. Und genau das ist hier der Fall. Durch die Ermittlungen kommen dann bestimmte Dinge in Gang und es wird spannend. Dazu gibt es wieder einen Hintergrund aus der Vergangenheit, der mich sehr berührt hat. Silke Mahrt versteht es sehr gut, ihren Regionalkrimis den notwendigen Tiefgang zu geben. Dabei wird alles ruhig erzählt und ist sehr gut und flüssig zu lesen. Auch die Stimmung im Harz wird sehr gut einfangen, was für einen Regionalkrimi einfach wichtig ist. Und mittlerweile sind mir die beiden Ermittler aus Altenau auch schon richtig ans Herz gewachsen. Ich denke, man kann diesen Band lesen, ohne den ersten Fall zu kennen. Besser ist es aber eindeutig, beim ersten Band anzufangen, denn die Personen entwickeln sich und viele Bewohner des Ortes sind auch auch wieder mit dabei. Da sollte man den ersten Fall auf jeden Fall auch lesen.

„Freunderlwirtschaft“

Kriminalroman von Petra Hartlieb, erschienen bei Dumont

Inhaltsangabe:

Es ist Kommissarin Alma Oberkoflers erste Woche in Wien, und schon hat sie einen toten Politiker am Hals. Max Langwieser: jung, konservativ, aufstrebend, Minister und bester Freund des Kanzlers, hat sich den Schädel an seinem Designerglastisch aufgeschlagen. Der Fall sorgt für einiges Aufsehen und bereitet Alma Kopfschmerzen. Denn von der einzigen potenziellen Zeugin, seiner Verlobten Jessica, fehlt jede Spur.
Die sitzt derweil in ihrem roten MINI-Cabriolet und weiß nur eins: Sie muss weg, weg, weg. Wie ihr Leben innerhalb weniger Tage derart dramatisch den Bach runtergehen konnte, weiß sie dagegen nicht. Warum sie in ihrer Panik Max’ Laptop eingesteckt hat, könnte sie im Nachhinein auch nicht mehr so genau sagen. Zum Glück hat sie oft genug Tatort geschaut, um zu wissen, wie man eine Zeit lang untertaucht. Vielleicht kommt sie ja doch noch lebend aus der Nummer raus.

Eigene Meinung:

Dieses Buch hat mich gleich mehrfach begeistert. Vergleichsweise ruhig erzählt Petra Hartlieb die Geschichte und somit lässt sich das Buch sehr gut lesen. Der Krimi ist auch was für Leser, die nicht so gerne blutrünstige Krimis mögen. Gleichzeitig bekommt man einen sehr guten Blick hinter die Kulissen der Politik und erlebt, das nicht in jedem Politiker ein selbstloser Charakter steckt. Auch die Rolle der Presse im Politikgeschäft kann man erleben. Beeindruckt hat mich aber auch die Geschichte von Kommissarin Alma Oberkofer und die Geschichte von Jessica, der Verlobten des Opfers. Beide Frauen haben ihre Vergangenheit und müssen sich in einer Männerwelt behaupten. Im zweiten Teil gibt es dann auch noch die für einen Krimi notwendige Spannung. Das ist alles ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, gewürzt mit einer Prise Humor gibt es somit beste Krimiunterhaltung mit aktuellem Bezug zur Realität. Von mir eine klare Leseempfehlung.

„Inselbrise“

Kriminalroman von Anja Eichbaum, erschienen im Gmeiner-Verlag

Inhalt:

So hatte sich Susan Ophoven ihren Neustart als Schreibcoach auf Norderney nicht vorgestellt. Trotz Sonne, Strand und Meer machen ihr widerspenstige Handwerker, überambitionierte Kursteilnehmer und missgünstige Internetbewertungen das Leben schwer. Doch es kommt noch schlimmer. Als ihre Schwiegermutter mit Pfeil und Bogen erschossen wird, gerät sie unter Verdacht. Ist sie etwa das Opfer eines Komplotts? Oder hält sie den Inselpolizisten Martin Ziegler und die Kripo zum Narren? Noch während der ersten Ermittlungen wird der Bogen neu gespannt …

Eigene Meinung:

Dieser Kriminalroman ist der 7. Fall für Inselpolizist Martin Ziegler und Polizeipsychologin Ruth Keiser und nach einen Drittel hat er mich so gefangen, dass ich den Rest in einem Stück durchgelesen habe. Das sagt schon vieles aus. Ich habe einfach die Stimmung auf Norderney genossen, die vertrauten Personen, die ich schon aus den vorherigen Bänden kannte und dazu einen Kriminalfall, der alles hat, wie Spannung und überraschende Wendungen in der Handlung. Gut gefallen hat mir auch, dass Martin Ziegler und Ruth Keiser mal wieder gemeinsam auf Norderney waren und so nachvollziehbar gut zusammen gearbeitet haben. Insgesamt beste (Strand)-lektüre, nicht nur auf  Norderney, denn die Urlaubsstimmung auf einer Insel kommt hervorragend rüber. Ich freue mich auf den nächsten Band und würde zwischendurch gerne mal an einer Teezeremonie von Marthe Dirkens teilnehmen…

Lesung von Karl Olsberg in Travemünde

Besser geht es im Sommer eigentlich nicht – OpenAir-Lesung von Karl Olsberg im Godewindpark in Lübeck-Travemünde. Bestes Wetter, spannende Unterhaltung und als Zuhörerin gemütlich im Liegestuhl.

Der Autor ist im Hauptberuf Unternehmensberater und beschäftigt sich schon seit den 80-iger Jahren mit künstlicher Intelligenz und hat auch darüber promoviert. Ihn interessieren die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz und auch die Frage, was dabei schiefgehen kann. Und so versteht er seine Bücher denn auch als Weckruf.

Das Buch „Virtua“ hat er 2022 geschrieben und dann kam die Realität mit der KI von Meta. Mittlerweile fällt ihm keine Frage mehr ein, die KI nicht beantworten kann. Dabei ist Olsberg kein Gegner von KI, aber wir sind seiner Meinung nach auf dem Weg eine KI zu schaffen, die so intelligent wie ein Mensch ist und damit stellt sich dann die Frage, ob die KI irgendwann nett genug ist, uns zu sagen, wie wir sie kontrollieren können. Vielleicht lässt die KI sich dann nicht abschalten und will Macht.

Olsberg spricht sich daher für einen Stopp bei den Entwicklungen aus, um zunächst herauszufinden, wie die Menschen die Kontrolle gewinnen/behalten können.  Aus seiner Sicht sollte nicht eine KI entwickelt werden, die alles kann, sondern mehrere kleinere KI, die nützlich sind und keinen Selbstzweck finden. Insgesamt eine interessante Veranstaltung mit vielen Denkansätzen zu einem sehr aktuellen Thema.

Inhaltsangabe zum Buch:

Weil er als Psychologe gescheitert ist, bewirbt Daniel sich bei dem Konzern Mental Systems, der führend in der Entwicklung künstlicher Intelligenz ist. Wider Erwarten bekommt er den Job – und ist gleich fasziniert von der virtuellen Welt, in die er eintaucht. Besonders beeindruckt ist er von Virtua, der neuesten Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Doch dann lernt er den Entwickler Chen kennen, der seine Vorgesetzten warnt, die KI sei unkontrollierbar. Als Chen nach einem Hackerangriff auf Virtua spurlos verschwindet, wird Daniel klar, dass die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel steht.

Erschienen im Aufbau Taschenbuchverlag.