„Lesung von Alex Beer in Bad Oldesloe“

Im Rahmen der Frauen-Kulturtage hat Alex Beer letzten Sonntag ihren aktuellen Kriminalroman „Felix Blom – Der Häftling aus Moabit“ in Bad Oldesloe vorgestellt. Die Autorin lebt aktuell in Wien, kommt aber aus dem Vorarlberg, der Gegend mit dem schlimmsten Dialekt in Österreich, so ihre eigene Aussage. Mit Cosy Crime hat sie angefangen und ist als studierte Archäologin dann zu den historischen Kriminal-Romanen gewechselt, denn sie hat schon als Kind immer Kriminalromane gelesen.

Hier gibt es bereits eine Reihe um Inspektor August Emmerich, der in Wien nach dem Ersten Weltkrieg ermittelt. Außerdem gibt es eine Reihe um Sonderermittler Isaak Rubinstein, der 1942 in Nürnberg tätig ist.

Nun beginnt mit „Felix Blom“ eine neue Reihe, die im preußischen Berlin spielt. Die Autorin wünscht sich etwas mehr Leichtigkeit in den Büchern. Österreich war komplett kaputt nach dem 1. Weltkrieg, viele waren geflüchtet, es fehlten Rohstoffe usw, entsprechend düster war die Zeit. Dementsprechend düster ist auch die Reihe um Inspektor Emmerich. Alex Beer hat vorher auch in Berlin gelebt und findet die Gründerzeit dort sehr spannend. Die Stadt ist damals sehr schnell gewachsen, wie keine andere Stadt. Es war eine bunte, wilde Zeit und die Leute waren trotz der Umstände gut drauf.

Felix Blom hat eine historische Vorlage, nämlich den ersten Privatdetektiv Eugene Francois Vidocq. Der war erst Verbrecher, kannte alle Tricks und hat dann die Seiten zur Polizei gewechselt. Danach wurde er Privatdetektiv, auch in Deutschland. Die Bücher von Alex Beer sind True Crime, basieren also auf wahren Geschichten. Die Recherche ist nicht so einfach, weil ihre Figuren einfache Leute sind. Recherchematerial gibt es meistens von bekannten Leuten aus der jeweiligen Zeit, aber nicht von den praktischen Fragen der einfachen Leute. So berichtet niemand über die Verwendung von Toilettenpapier. So bekommt sie die meisten Informationen aus Tageszeitungen, wie z.B. von 1878 der Berliner Gerichtszeitung.

Das Buch ist Krimi und Lehrbuch, wie man gut einbrechen kann. Dazu hat es Struktur, mit dem entsprechenden Zeitungsartikel als Grundlage und dem Einschub von Tipps.

In zwei Wochen erscheint der 2. Band „Im Schatten von Berlin„. Es geht wieder um einen echten Fall, dieses Mal ein besonderer Einbruch.

Der 1. Band wurde vorgestellt:

Inhalt:

Berlin, 1878: Der Gauner Felix Blom wird nach drei Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Doch in Freiheit ist nichts mehr so, wie es mal war: Sein Hab und Gut gepfändet, seine Verlobte ist mit jemand Neuem liiert. Alle Versuche, an Geld oder Arbeit zu kommen, scheitern. Aber dann hat Blom eine geniale Idee: Warum sich nicht mit der neuen Nachbarin zusammentun? Die ehemalige Prostituierte Mathilde führt eine Privatdetektei, allerdings sind die Aufträge rar, da man ihr als Frau diese Arbeit nicht zutraut. Ihr erster Fall führt die beiden gleich auf die Spur eines mysteriösen Mörders, der seinen Opfern Briefe mit der Botschaft zukommen lässt: „In wenigen Tagen wirst Du eine Leiche sein.“ Als auch Blom eine solche Karte unter seiner Tür durchgeschoben bekommt, wird die Sache persönlich …