
Roman von Arezu Weitholz, erschienen im Mare Verlag
Inhalt:
Eines Tages bleibt Frieda beim Synchronsprechen im Studio die Stimme weg, die Worte haften nicht mehr. Jonas, ihr Freund, vermittelt ihr die Möglichkeit, an der portugiesischen Algarve ein Hotel zu hüten, das über den Jahreswechsel schließt. Allein mit Hotelhund Otto, dem Hausmeister und Handwerkern hat Frieda nicht viel zu tun: Strandspaziergänge, Einkaufen, Kochen, Schauen. Sie lüftet Zimmer und ihre Gedanken. Das Hotel Paraíso ruft bei ihr Erinnerungen an einen anderen Ort wach, an dem sie sich wohlfühlte, aber nicht bleiben konnte: die Tankstelle in einem niedersächsischen Dorf, wo sie aufwuchs, bis sie irgendwann erfuhr, warum sie trotzdem nicht dazugehörte. Und während Frieda in Portugal darauf wartet, dass Jonas nachkommt, wird eine Frage immer drängender: Kann das Dazwischen ein Zuhause sein?
Eigene Meinung:
Dieses Buch ist einfach nur ganz fein und wunderbar. Es passiert nicht wirklich viel in der Handlung, das liegt in der Natur der Sache, wenn man ein leeres Hotel hütet. Aber die Gedanken, die die Hauptfigur sich macht und wie sie ihre Umgebung, die Natur und die Menschen um sich herum wahrnimmt, das ist schon etwas ganz besonders. Sie denkt über ihr Leben nach und das Leben im allgemeinen. Dabei gibt es so viele schöne Gedanken, dass man sich fast auf jeder zweiten Seite einen Satz merken möchte. Außerdem ist das Buch auch noch wunderbar flüssig zu lesen und es strahlt eine gewisse Ruhe aus, die mir beim Lesen gut getan hat. Dazu entstehen durch die poetische Sprache viele Bilder im Kopf, wenn man über die Sätze nachdenkt. Einfach ein ganz bezauberndes Buch, eine klare Leseempfehlung von mir.
