„Wohnverwandtschaften“

Roman von Isabel Bogdan, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch

Inhalt:

Constanze zieht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten in die Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat. Was zunächst als Übergangslösung gedacht war, entpuppt sich als zunehmend stabil. Da ist Jörg, dem die Wohnung gehört und der eine große Reise plant; Anke, die als mittelalte Schauspielerin kaum noch gebucht wird und plötzlich nicht mehr die einzige Frau in der WG ist; und Murat, der sich einfach keine Sorgen machen will und dessen Lebenslust auf die anderen mitreißend und manchmal auch enervierend wirkt. Constanze sorgt als Neuankömmling dafür, dass sich die bisherige Tektonik gehörig verschiebt. Alle vier haben ihre eigenen Träume und Sehnsüchte und müssen sich irgendwann der Frage stellen, ob sie eine reine Zweck-WG sind oder doch die Wahlfamilie.

Eigene Meinung:

Isabel Bogdan schafft es auch in diesem Buch, ein ernstes Thema aufzunehmen und mit einem humorvollen und fast leichten Schreibstil darzustellen. Es geht nämlich nicht nur um das Zusammenleben in einer WG und um unterschiedliche Lebensentwürfe, es geht auch darum, dass einer der Bewohner an Demenz erkrankt und sich die Mitbewohner damit auseinander setzen müssen. Dabei erzählt Isabel Bogdan die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive einer der vier Bewohner und es gibt dabei keine Rückblenden oder Erklärungen. Eine interessante Art des Erzählens, die dafür sorgt, dass man sehr flüssig lesen kann und immer irgendwie mitten im Geschehen ist. Spannend dabei auch, wenn in den letzten Kapiteln aus der Sicht von Jörg erzählt wird, der an Demenz erkrankt ist. Seine Wortfindungsschwierigkeiten kann man da beim Lesen gut mitfühlen. Vermutlich wird niemand genau sagen können, wie an Demenz erkrankte Menschen denken, aber nach eigenen Erfahrungen in der Familie kam mir das Verhalten  hier sehr authentisch vor. Auch die Reaktionen im Umfeld, wenn die Krankheit beginnt und es niemand so richtig wahrhaben möchte sind, glaube ich, sehr typisch. Insgesamt ein großartiges Buch, eine absolute Leseempfehlung, gerade auch in einer Zeit, in der immer mehr Menschen an Demenz erkranken und sich die Gesellschaft damit auseinander setzen muss.

„Box – Nimm Dich in acht vor dieser KI“

Thriller von Alexa Linell, erschienen bei Harper Collins

Inhalt:

Die Juristin Veda glaubt nicht, dass ihr Ex-Freund Danilo Selbstmord begangen hat. Durch seinen Bruder gelangt sie an Informationen, die Danilo vor seinem Tod gesammelt hatte, und stößt auf eine Serie mysteriöser Kriminalfälle. Ratlos, wie diese miteinander zusammenhängen, macht sie sich mit ihrem guten Freund Philipp und der Polizistin Talli auf die Suche. Worauf die drei stoßen, konnte niemand ahnen: eine künstliche Intelligenz. In den falschen Händen ein schreckliches Instrument, denn diese KI weiß alles über jeden, der mit ihr in Kontakt kommt. Die Spuren verdichten sich und deuten auf eine Korruption bis in die höchsten Ränge der Justiz hin. Unvermittelt stehen sie einem zu allem entschlossenen Gegner und dessen mächtiger Erfindung gegenüber.

Eigene Meinung:

Der Thriller von Alexa Linell überzeugt wieder mit allem, was ein Thriller haben muss. Er bietet Spannung, so dass man das Buch zeitweise nicht aus der Hand legen mag. Dazu gibt es mit Veda und Talli zwei Hauptfiguren, die einem beim Lesen gleich so sympathisch sind, dass man nicht anders kann, als mit ihnen zu fiebern. Zum Ende geht es dann auch noch um moderne Technik, was das Buch zu einem aktuellen Thriller macht. Und bei aller Spannung ist der Thriller auch noch gut und flüssig zu lesen. Ganz nebenbei bekommt man beim Lesen noch einen Blick hinter die Kulissen der Juristen, da wurden auch gleich nochmal viele Vorurteile bestätigt. Insgesamt ein spannender und moderner Thriller, der sich zu lesen lohnt.

„Pancakes, Samt und Winterglanz“

Inhalt:

𝘌𝘪𝘨𝘦𝘯𝘵𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘩𝘢𝘴𝘴𝘵 𝘊𝘢𝘳𝘢 𝘋𝘰𝘯𝘢𝘵𝘪 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵𝘴 𝘮𝘦𝘩𝘳 𝘢𝘭𝘴 𝘏𝘦𝘪𝘮𝘭𝘪𝘤𝘩𝘬𝘦𝘪𝘵𝘦𝘯. 𝘋𝘢𝘣𝘦𝘪 𝘪𝘴𝘵 𝘴𝘪𝘦 𝘴𝘦𝘭𝘣𝘴𝘵 𝘥𝘪𝘦 𝘨𝘳öß𝘵𝘦 𝘎𝘦𝘩𝘦𝘪𝘮𝘯𝘪𝘴𝘬𝘳ä𝘮𝘦𝘳𝘪𝘯. 𝘚𝘰𝘯𝘴𝘵 𝘩ä𝘵𝘵𝘦 𝘴𝘪𝘦 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘮 𝘔𝘢𝘯𝘯 𝘒𝘰𝘯𝘴𝘵𝘢𝘯𝘵𝘪𝘯 𝘸𝘰𝘩𝘭 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘭ä𝘯𝘨𝘴𝘵 𝘷𝘦𝘳𝘳𝘢𝘵𝘦𝘯, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘴𝘪𝘦 𝘷𝘰𝘯 𝘴𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘈𝘧𝘧ä𝘳𝘦 𝘸𝘦𝘪ß. 𝘈𝘶ß𝘦𝘳𝘥𝘦𝘮 𝘸ü𝘳𝘥𝘦 𝘴𝘪𝘦 𝘪𝘩𝘮 𝘷𝘰𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘶𝘯𝘷𝘦𝘳𝘩𝘰𝘧𝘧𝘵𝘦𝘯 𝘌𝘪𝘯𝘭𝘢𝘥𝘶𝘯𝘨 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘴 𝘨𝘦𝘮𝘦𝘪𝘯𝘴𝘢𝘮𝘦𝘯 𝘑𝘶𝘨𝘦𝘯𝘥𝘧𝘳𝘦𝘶𝘯𝘥𝘦𝘴 𝘔𝘪𝘭𝘰 𝘻𝘶 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘪𝘯𝘴 𝘛𝘢𝘯𝘯𝘩𝘦𝘪𝘮𝘦𝘳 𝘛𝘢𝘭 𝘦𝘳𝘻ä𝘩𝘭𝘦𝘯. 𝘖𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘢𝘷𝘰𝘯, 𝘸𝘪𝘦 𝘷𝘰𝘳 𝘻𝘸𝘢𝘯𝘻𝘪𝘨 𝘑𝘢𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘯𝘶𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘣𝘳𝘦𝘯𝘯𝘦𝘯𝘥𝘦 𝘗𝘧𝘢𝘯𝘯𝘦 𝘗𝘢𝘯𝘤𝘢𝘬𝘦𝘴 𝘷𝘦𝘳𝘩𝘪𝘯𝘥𝘦𝘳𝘵 𝘩𝘢𝘵, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘢𝘶𝘴 𝘪𝘩𝘳 𝘶𝘯𝘥 𝘔𝘪𝘭𝘰 𝘦𝘪𝘯 𝘗𝘢𝘢𝘳 𝘸𝘶𝘳𝘥𝘦. 𝘈𝘭𝘴 𝘪𝘩𝘳𝘦 𝘚𝘤𝘩𝘸𝘦𝘴𝘵𝘦𝘳 𝘔𝘢𝘳𝘪𝘯𝘢 𝘴𝘪𝘦 𝘻𝘶 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘒𝘶𝘳𝘻𝘵𝘳𝘪𝘱 𝘦𝘪𝘯𝘭ä𝘥𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘊𝘢𝘳𝘢 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘥𝘢𝘴 𝘡𝘪𝘦𝘭 𝘢𝘶𝘴𝘴𝘶𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘥𝘢𝘳𝘧, 𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘦𝘪𝘯𝘵 𝘪𝘩𝘳 𝘥𝘢𝘴 𝘸𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯 𝘞𝘪𝘯𝘬 𝘥𝘦𝘴 𝘚𝘤𝘩𝘪𝘤𝘬𝘴𝘢𝘭𝘴. 𝘒𝘢𝘯𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘯 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘯𝘦𝘪𝘵𝘦𝘯 𝘛𝘪𝘳𝘰𝘭𝘦𝘳 𝘉𝘦𝘳𝘨𝘦𝘯 𝘬𝘭𝘢𝘮𝘮𝘩𝘦𝘪𝘮𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘨𝘦𝘳𝘢𝘥𝘦𝘳ü𝘤𝘬𝘦𝘯, 𝘸𝘢𝘴 𝘴𝘪𝘦 𝘷𝘰𝘳 𝘴𝘰 𝘭𝘢𝘯𝘨𝘦𝘳 𝘡𝘦𝘪𝘵 𝘷𝘦𝘳𝘱𝘢𝘵𝘻𝘵 𝘩𝘢𝘵? 𝘋𝘪𝘦𝘴𝘮𝘢𝘭 𝘸𝘪𝘭𝘭 𝘴𝘪𝘦 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵𝘴 𝘢𝘯𝘣𝘳𝘦𝘯𝘯𝘦𝘯 𝘭𝘢𝘴𝘴𝘦𝘯. 𝘌𝘳𝘴𝘵 𝘳𝘦𝘤𝘩𝘵 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘗𝘢𝘯𝘤𝘢𝘬𝘦𝘴 …

Eigene Meinung:

Dieses Buch ist bereits der 8. Band der Winterknistern-Reihe der Autorin. Es ist aber kein Problem, die anderen Bände nicht zu kennen, denn alle Bände sind in sich abgeschlossen. Auch in diesem Band bekommt man wieder einen wunderbaren Roman. Eine schöne Liebesgeschichte, bei der man die Hauptfiguren schon sehr bald ins Herz schließt, denn insbesondere Cara und Milo werden so warmherzig beschrieben, dass man sie schnell gerne hat. Auch die Schwester Marina hat das Herz am rechten Fleck, sie bekommt in der Geschichte aber genug eigene Probleme. Und auch wenn es sich um eine wunderschöne Liebesgeschichte handelt, wird es nicht kitschig, denn gerade bei Marina und Milo sorgen Schatten aus der Vergangenheit dafür, dass die Geschichte den notwendig Tiefgang hat. Dabei ist das Buch entspannt zu lesen, man fliegt durch die Seiten und ich hätte mir tatsächlich gewünscht, dass es doppelt so viele Seiten hat. Auf jeden Fall ein sehr gutes Buch für die Vorweihnachtszeit oder als entspannte Lektüre über die Feiertage.

„Flunder-Verschwörung“

Ein Küsten-Krimi von Patricia Brandt, erschienen im Gmeiner-Verlag

Inhalt:

Notfall in der Familie Oltmanns: Ausgerechnet in seinen Ferien muss der wortkarge Küstenpolizist Oke Oltmanns auf dem Kutter eines Verwandten aushelfen. Der Fischer, »der schöne Hauke«, wird seit Tagen vermisst. Kurz darauf findet eine Gruppe von Walschützern einen abgetrennten Fuß, eingewickelt in ein Fischernetz. Oke ermittelt wider Willen und stößt bald auf ein Geflecht aus Lügen – und eine Leiche im Kettenkasten seines Kahns. Das ruft zu seinem Verdruss jede Menge Schaulustige, Reporter und Hellseherin Ortrud auf den Plan.

Eigene Meinung:

Dieser Küsten-Krimi war für mich das erste Buch von Patricia Brandt. Tatsächlich ist es aber schon der 4. Fall für den Küstenpolizisten Oke Oltmanns. Das ich die ersten drei Bände nicht kenne, war aber kein Problem und hat das Lesevergnügen nicht geschmälert. „Okes Welt“, vorne im Buch, ist eine Personenliste, die im Zweifelsfall weiterhilft. Und ich hatte wirklich sehr großen Lesespaß bei meinem Ausflug nach Hohwacht an der Ostsee. Dieser Küsten-Krimi hat alles, was ein Küsten-Krimi haben muss: Viel Ostsee-Flair, originelle Personen und einen spannenden Fall. Das alles ist hier vorhanden und dazu noch eine große Prise Humor. Und so hat das Lesen richtig Spaß gemacht. Zusammengefasst eine klare Leseempfehlung für alle, die Bücher z.B. von Krischan Koch mögen. Und ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

„Wintertee im kleinen Büchercafé am Meer“

Sylt-Roman von Julia Rogasch, erschienen im Ullstein-Verlag

Inhalt:

Tilda ist zutiefst gerührt, als ihre Freundin sie bittet, als Partnerin in ihrem Büchercafé auf Sylt mit einzusteigen. Auf ihrer Lieblingsinsel war die ehemalige Buchhändlerin Tilda nicht mehr, seit ihr damaliger Partner dort verunglückt ist. Doch zwischen den Bücherstapeln und den frisch gebackenen Kuchen beginnt sie langsam zu heilen und knüpft ein zartes Band zu einem Stammkunden, der regelmäßig in den Laden kommt. Außerdem lässt sie sich zum ersten Mal seit Jahren wieder auf einen Liebesroman ein – und im Austausch mit der Autorin erwacht ihre alte Leidenschaft für Bücher wieder. Dabei ahnt Tilda zunächst nicht, dass nicht nur ein gebrochenes Herz Zuflucht im kleinen Büchercafé sucht …

Eigene Meinung:

Dieser wunderbare Roman eignet sich sehr gut zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit. Mit viel Wärme erzählt er die Geschichte von einem Neuanfang auf der Insel Sylt. Dabei heilen alte Wunden aus der Vergangenheit. Neben liebevoll gestalteten Hauptfiguren überzeugt er auch mit einem wunderbaren Setting. Da ist zum einen die Insel Sylt, die schon für eine wunderbare Atmosphäre sorgt. Aber auch die Idee mit dem Büchercafé sorgt beim Lesen für absolutes Wohlfühlen. Und so taucht man gedanklich ein, ein Besuch auf Sylt, in einem gemütlichen Café mit netten Menschen Kuchen genießen und ein gutes Buch lesen. Das fühlt sich sehr schön an und ist entspannt zu lesen. Also insgesamt eine gute Lese-Empfehlung in der hektischen Vorweihnachtszeit.

„In den Farben des Dunkels“

Roman von Chris Whitaker, erschienen im Piper Verlag, aus dem Englischen von Conny Lösch

Inhalt:

Es ist gleißend heller Hochsommer, als der dreizehnjährige Patch entführt wird. Für seine beste Freundin Saint bricht an diesem Tag die Welt zusammen. Sie isst, schläft und atmet nur noch, um ihn zu finden und nach Hause zu holen. Patch verbringt unendliche Stunden allein in einem stockdunklen Raum. Bis er eine Hand in seiner fühlt. Das Mädchen sagt, es heiße Grace, und es holt Patch aus dem Dunkel, indem es die Welt mit seinen Worten malt. Patch wird schließlich befreit, doch nicht erlöst. Denn niemand glaubt ihm, dass es Grace wirklich gab. Er will sie um jeden Preis finden und das Verbrechen sühnen, das ihn nicht loslässt. Auch Saint sucht den Täter und die Wahrheit, aber mit ganz anderen Mitteln als Patch. Selbst wenn das bedeutet, dass sie ihn für immer verlieren könnte.

Eigene Meinung:

Dieses Buch ist, einfach ausgedrückt, ein „großes Buch“ und damit meine ich nicht die 583 Seiten Umfang. Es ist ein Roman, der einen sehr schnell gefangen nimmt und damit eine unheimliche Sogwirkung auslöst. Man taucht ein in die Welt von Patch und Saint und folgt ihnen über mehrere Jahrzehnte. In diesen Jahrzehnten ändert sich natürlich auch viel in den Vereinigten Staaten, was man so am Rande mitbekommt. Der Roman wird mit einer wunderbaren Sprache erzählt und ist auch noch spannend bis zum Schluss, Beeindruckt hat mich auch, wie eine Liebe so viele Belastungen aushält, denn Saint gibt nicht auf. Auf jeden Fall eine Geschichte, die man so schnell nicht vergisst.

„Inselwinter auf Sylt“

Roman für Julia K. Rodeit, erschienen im Kampenwand Verlag

Inhalt:

Reisen und ferne Länder besuchen – das ist das Einzige, was Isa antreibt. Dabei gilt: je exotischer und spontaner, desto besser! Aus einer Kurzschlusshandlung heraus führt ihr Weg sie jedoch ausgerechnet zu ihrer Schwester nach Sylt. Kontrastreicher könnte das Leben nicht sein, denn in Lenes Hotel geht es zur Weihnachtszeit eher traditionell und kitschig zu. Als Isa den spießigen Lars trifft, ahnt sie zunächst nicht, dass in der Begegnung Zündstoff steckt, denn in der Beliebtheitsskala der Sylter Freunde rangiert Lars nicht gerade an erster Stelle. Vielleicht ist gerade das der Grund, warum sie sich zwischen all den verliebten Paaren zu ihm hingezogen fühlt, obwohl er das genaue Gegenteil von ihr ist. Schließlich wird Isa klar, dass vieles im Leben anders erscheint, wenn man einen zweiten Blick riskiert – vor allem, wenn die Liebe ihre Finger im Spiel hat. Denn dabei lernt man plötzlich auch jede Menge über sich selbst …

Eigene Meinung:

Dieses Buch ist schon der 5. Band der Inselträume-auf-Sylt-Reihe von Julia K.Rodeit. Ich kenne die anderen Bände noch nicht, was aber beim Lesen kein Problem war. Dafür hatte ich jetzt großen Lesespaß mit diesem Roman, der die Atmosphäre auf Sylt sehr gut einfängt, Strandspaziergänge inbegriffen. Und auch wenn der Roman sehr unterhaltsam ist und man ihn entspannt lesen kann, gibt es auch einige ernsthafte Themen in dem Buch. Die Hauptfigur in diesem Buch, Isa, führt ein sehr unruhiges Leben, ist ständig auf Reisen und nirgendwo so richtig heimisch. In der Geschichte wird klar, wo hier die Ursachen liegen und sie steht auf Sylt vor einem Neuanfang, der auch nicht so einfach ist. Insgesamt ein schönes vorweihnachtliches Lesevergnügen mit viel Sylt-Atmosphäre.

„Hamburger Krimifestival auf Kampnagel 2024

Anfang war es wieder soweit: Krimifestival auf Kampnagel. Für mich gefühlt immer die 5. Jahreszeit, ich könnte die Woche da einziehen. Aber wir mussten uns entscheiden und so fiel die Entscheidung auf den Mittwoch-Abend :

Der NDR-Podcast war mit einem Krimi-Spezial auf Kampnagel. Gewohnt unterhaltsam haben Katharina Mahrenholtz und Daniel Kaiser durch den Abend geführt.

Bei einem Spiel wurden Autoren aus dem Publikum auf die Bühne gebeten. Und so hatten wir die Gelegenheit Daniele Palu und Tibor Rode kennenzulernen. Das aktuelle Buch von Tibor Rode, „Lupus„, war mir auf der Buchmesse in Frankfurt schon beim „Crimethrill“ über den Weg gelaufen. Schön, auch den Autoren dazu mal zu sehen.

Genau das gleiche Erlebnis hatte ich dann mit Bernhard Aichner, der seinen Thriller „Yoko“ im Rahmen der Veranstaltung nochmal vorstellte. Da hatte ich den Autoren sogar in Frankfurt schon erlebt.

Insgesamt hat die Aufzeichnung wieder großen Spaß gemacht und demnächst ist die Podcast-Folge dann auch für alle zu hören. Immer wieder schön, wie unterhaltsam dieser Podcast es schafft, die Freude am Lesen und an Büchern zu vermitteln.

Am Samstag wartete dann noch ein echtes Highlight:

Sven Stricker stellte zusammen mit Schauspieler Bjarne Mädel seinen 5. Band aus der Sörensen-Reihe vor: „Sörensen macht Urlaub„. Bjarne Mädel spielt die Rolle des Sörensen bei den Verfilmungen und zusammen haben die beiden eine wunderbare Lesung gemacht – die Zeit verging wie im Flug. Das war schon fast mehr Hörspiel als Lesung. Da es die Abschlussveranstaltung vom Festival war, gab es auch noch musikalische Untermalung der Lesung – wirklich großartig. Und auch beim Signieren gab es noch Spaß:

Insgesamt wieder ein tolles Festival – ich freue mich auf nächstes Jahr!

„Frankfurter Buchmesse 2024“

Auch dieses Jahr war es immer Oktober wieder soweit: die Frankfurter Buchmesse öffnet ihre Pforten. Ich durfte Freitag und Samstag in dieses Bücherparadies eintauchen.

Gestartet bin ich mit einem Rundgang durch Halle 3 und 3.1.

Bei LYX fiel der hübsche Stand gleich ins Auge.

Auch Sebastian Fitzek hat wie immer rechtzeitig zur Messe sein neues Buch „Das Kalendermädchen“ rausgebracht. Am Samstag war er dann auch selbst zum Signieren auf der Messe

Am Stand von Reclam sorgte ein Bücherautomat an der Wand für eine entsprechende Schlange.

Und wie immer auf der Messe, Autoren, Autoren…. wie hier Nele Neuhaus im Gespräch oder Richard David Precht bei Aufzeichnungen für das Fernsehen.

Und natürlich darf die Ullstein-Eule bei keinem Messebericht fehlen. Sie hat dieses Jahr die Farbe gewechselt.

Und weiter ein ganz großes Thema auf der Messe sind die Farbschnitte…

 

Auch der Stand von Piper hat auf mich Eindruck gemacht

und dann war da noch „Die goldene Schreibmaschine“ – ein echter Hingucker

Und nicht nur für mich gehören Bücher und Tee oft zusammen:

und bei Coppenrath möchte man gleich wieder Kind werden

Bei Taschen gibt es wunderbare und sehr große Bücher

Wie viele andere auch, habe ich „Achtsam morden“ gelesen und es hat mir gut gefallen. Demnächst gibt es die Verfilmung bei Netflix als Serie. Schon der Aufbau dazu war schön gemacht

Beim Fischer Verlag habe ich dann Ingo Bott und Arno Strobel getroffen, die bei „Gegenspieler“ ihre Ermittler Pirlo und Max Bischoff gemeinsam ermitteln lassen. Beide haben dazu die jeweiligen Kapitel ihrer Ermittler geschrieben. Falls der gemeinsame Thriller gut ankommt, kann es eine Fortsetzung geben, so Arno Strobel. Spannend auch, dass das Buch mit einem Wendecover erschienen ist.

Der Stand von Kiepenheuer & Witsch hat mir auch sehr gut gefallen. Hier gab es nicht nur eine wunderbare Bank – nein, hier hing auch der Himmel voller Bücher.

Nach dem Rundgang durfte ich dann beim Gmeiner Verlag an einem Bloggertreffen mit Carola Christiansen teilnehmen. Sie stellte ihren Kriminalroman „Mord auf den Färöern“ vor und beantwortete alle Fragen. Die Autorin hat bei einer Fluggesellschaft gearbeitet und dabei auch die Färöer-Insel kennengelernt. Da sie selbst gerne Krimis an spannenden Schauplätzen liest, kam es zu dem Krimi an diesem Ort. Dabei ist es ihr auch wichtig, das Leben auf den Inseln authentisch darzustellen.  Die Färörer sind ein Volk der Geschichtenerzähler und haben eines der ältesten Parlamente der Welt. Der 2. Teil der Reihe ist gerade in Arbeit.

Danach ging es weiter zum Bloggertreffen bei Kiepenheuer & Witsch. Hier stellte Isabel Bogdan ihren neuen Roman „Wohnverwandtschaften“ vor.

Ein Roman über eine Wohngemeinschaft, in der vier Menschen unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Motiven zusammenleben. Das letzte Buch der Autorin liegt 5 Jahre zurück, sie hat lange gebraucht, bis sie die richtige Idee hatte. Dabei interessiert sie, wie Menschen miteinander funktionieren und sie lernt ihre Figuren erst beim Schreiben kennen. Die Geschichte wird jeweils aus der Perspektive der vier Hauptfiguren erzählt, dabei gibt es keine Rückblende und keine Erklärungen. Eine der Hauptfiguren wird im Laufe der Zeit dement, auch aus seiner Perspektive schreibt die Autorin, was mich bei der Lesung sehr beeindruckt hat.  Für Isabel Bogdan ist die Krankheit Demenz inzwischen auch ein sehr persönliches Thema im eigenen Umfeld. Und da die Menschen immer älter werden, werden auch immer mehr Familien damit zu tun haben. Das erklärte dann für mich auch, warum ich auf der Messe viele aktuelle Romane gesehen habe, wo Demenz ein Thema war.  Diese Krankheit kommt immer mehr in unserer Gesellschaft an. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf das Buch dieser großartigen Autorin.

Dann konnte ich noch Sabine Weiß und Ben Westphal treffen. Beide Autoren waren bzw. sind demnächst mit einer Lesung in der Stadtbibliothek in Bad Oldesloe zu Gast.

Dann wurde es draußen spannend, Bundesinnenministerin Nancy Faeser kam zu einer Diskussion mit Michel Friedman.

Auf dem Außengelände konnte man der Runde auch folgen.

Am 2. Tag ging es für mich erstmal in die „neue“ Halle 1.2. Hier hat der Bereich „New adult“ seine eigene Halle bekommen. Und hier war auch schon gleich nach der Öffnung gut was los.

Das „House of Romance“  hatte ich mir irgendwie gemütlicher vorgestellt – statt Gedränge und Kartons.

Am Samstag gibt es auch immer viele Promis zu gucken

Thomas Gottschalk und Frank Schätzing

Michael Kobr und Volker Klüpfel, bekannt mit ihrer Kriminalromanreihe um Kommissar Kluftinger und Ewald Arenz 

Auch Julia Quinn war fleissig dabei, ihre Romane zu signieren.

Während woanders die Dinos los waren.

Bevor es dann auf der Messe sehr voll wurde, war ich noch zu einer Veranstaltung von Crimethrill. 3 Krimi-Autoren und ein Hörbuchsprecher auf dem Podium und es wurde sehr unterhaltsam.

Auf dem Podium: Daniel Holbe, Pierre Lagrange, Bernhard Aichner und Tim Gössler.

Bei dem neuen Krimi von Daniel HolbeSchwarze Dame“ treibt ein Schachbrettkiller in Frankfurt sein Unwesen. Wieder ein Fall für Julia Durant.

Bei Pierre Lagrange ist jetzt der 11. Band in seiner Reihe um Commissaire Leclerc erschienen, hier treibt ein Serientäter in der Provence sein Unwesen und drängt nun in die Öffentlichkeit. Zur Provence ist der Autor durch seine Mutter gekommen, die lange in der Gegend gelebt hat. Der Autor heißt eigentlich Sven Koch und schreibt unter diesem Namen auch Nordseekrimis. Außerdem ist er als Journalist tätig.

Bernhard Aichner stellte seinen Thriller „Yoko“ vor, ein Rachebuch, Frauen töten Männer. Der nächste Band wird „John“ heißen. Seine 1. Fassung schreibt der Autor immer mit der Hand, so kann er überall ohne Strom arbeiten.

Tim Gössler ist Schauspieler und Hörbuchsprecher und hat „Lupus: Alles Böse kehr zurück“ von Tibor Rode eingelesen, darin geht es um Wölfe. Die waren bisher in Deutschland kein Problem und nun sterben Menschen…

Spannende Bücher wurden hier sehr unterhaltsam vorgestellt. Für mich ein schöner Abschluss meines Messebesuchs.

Insgesamt hatte ich wieder eine tolle, anregende Zeit auf der Messe. Ich habe viel gesehen und erlebt und durfte mich über tolle Begegnungen freuen, denn ich habe tolle Autoren/innen und Verlagsmitarbeiterinnen getroffen und auch viele Bloggerinnen und Blogger, die ich schon von anderen Veranstaltungen kenne und wo ich mich über ein Wiedersehen immer freue.

Und es sind diese Begegnungen, die einfach Spaß machen. Wenn sich z.B. die Nordlichter zufällig auf der Messe treffen:

Hinten: Anke Küpper, Kathrin Hanke, Ben Westphal alles tolle Hamburger Krimi-Autoren und vorne Moni Rickert von Monis Zeitreise, eine liebe Bloggerkollegin.

Das alles hat wieder großen Spaß gemacht und ich freue mich schon auf das nächste Wiedersehen.

„Pi mal Daumen“

Roman von Alina Bronsky, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch

Inhalt:

Sie begegnen sich zum ersten Mal in einer Vorlesung: Der hochbegabte Oscar ist 16, hat einen Adelstitel und ist noch nie mit der U-Bahn gefahren. Moni Kosinsky hat drei Enkel, mehrere Nebenjobs und liebt knalligen Lippenstift und hohe Absätze. Sie ist fest entschlossen, sich heimlich den Traum von einem Mathe-Studium zu erfüllen. Doch im Hörsaal wird Moni für eine Putzfrau gehalten und belächelt. Wie kommt sie dazu, sich für eines der schwierigsten Fächer überhaupt einzuschreiben? Und woher kennt sie den berühmtesten Professor der Uni?Bald muss nicht nur Oscar feststellen, dass Monis Verstand und Beharrlichkeit größer sind als ihre Wissenslücken. Denn Mathematik schert sich nicht um Fragen der Herkunft, des Alters und des Aussehens. Oscar dagegen kämpft mit dem Alltag und findet ausgerechnet in der warmherzigen Moni eine Vertraute, die seinem Leben eine entscheidende Wendung gibt. Bald verbindet die beiden Außenseiter eine Freundschaft, die niemand für möglich gehalten hätte.

Eigene Meinung:

Für mich das zweite Buch von Alina Bronsky und ich mag ihren Schreibstil sehr. Das Buch ist entspannt zu lesen, bietet beste Unterhaltung und die Geschichte hat  auch noch eine Botschaft. Bei dieser ungewöhnlichen Freundschaft erlebt  man gleich mehrere Dinge: wie schwer das Leben ist, wenn man keine richtigen sozialen Kontakte hat, wie in diesem Fall Oscar. Dazu lernt man Moni kennen, die mehrere Jobs hat, alles für die Enkel tut, eine Frau, wie man sie auch im richtigen Leben kennt. Und dazu dann die Frage, wie kann man sich einen Traum verwirklichen und wie schwer ist das? Dabei spielt auch die Herkunft immer noch eine entscheidende Rolle. Das alles verpackt Alina Bronsky gekonnt in ihrem Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft zweier sehr unterschiedlicher Menschen, in dem auch der Humor nicht zu kurz kommt.