Lesung von Inger-Maria Mahlke in Eutin

Auf Einladung der Buchhandlung Hoffmann stellte Inger-Maria Mahlke im Januar ihr neues Buch „Unsereins“ in Eutin vor. Eine epische Familiengeschichte, die in Lübeck um 1900 spielt. Für die Figuren im Roman gibt es dabei reale Vorbilder. Die Autorin, die in Lübeck aufgewachsen ist, will zeigen, wie es sich in Lübeck zu Zeiten der Buddenbrooks gelebt hat und insbesondere wie auch die nicht so privilegierten Menschen zu dieser Zeit gelebt haben. Dabei war es bei der Recherche schwierig, etwas über den Alltag in dieser Zeit zu erfahren, denn von den einfachen Menschen gibt es zu dieser Zeit wenig Material. Das Buch ist auf jeden Fall ein interessanter Blick auf Lübeck und die damalige Zeit und überrascht hat mich der trockene Humor, der in dem Buch vorkommt und der auch den Abend in Eutin zu einem kurzweiligen und interessanten Abend gemacht hat.

Vorgestellt wurde „Unsereins„:

Inhaltsangabe:

Eine Lübecker Familie, protestantisch, konservativ, kaisertreu: die Lindhorsts. 1890 kommt Marthe in dem weitläufigen Patrizierhaus in der Königstraße zur Welt. Um sie eine Schar älterer Brüder, deren Freiheiten nicht ihre sein werden. Und doch ist es ein Leben mit glänzenden Aussichten. Bis ein Bestsellerroman, verfasst vom Sohn eines verstorbenen Bekannten, den respektablen Lindhorsts klarmacht, dass sie für ihr Umfeld auch nach zwei Generationen noch immer «die Jüdischen» sind.

Unsereins ist der Roman einer Stadt und ihrer Gesellschaft, ihrer Bürger und Lohndiener, der Handwerker und, vor allem, ihrer Frauen. Ob Dienstmädchen, Hausfrau, Weißnäherin oder Schriftstellerin, ob manisch-depressiv wie Marthes Mutter, durchlässig wie Marthe selbst, die mit eigenen und fremden Erwartungen ringt. Inger-Maria Mahlke erzählt von Identität und Zugehörigkeit, von Geschlecht und Klasse, von Macht- und Liebesverhältnissen – von allem, was nicht nur den vormals «kleinsten Staat des deutschen Reichs» formte und zusammenhielt.

„Lesung von Alena Schröder in Eutin“

Das war ein wunderbarer Abend letzten Freitag in der Buchhandlung Hoffmann in Eutin. Die Autorin Alena Schröder war zu Gast und hat aus ihrem neuen Roman „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ gelesen.

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Die Autorin ist eigentlich Zeitschriftenjournalistin und arbeitet auch immer noch für die „Brigitte“. Ihr erster Roman

„Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, dunkles Kleid“ ist mitten in der Pandemie erschienen und Dank der Buchhändler/innen trotzdem ein Erfolg geworden. Nun wollte die Autorin etwas ganz anderes machen, konnte die Figuren aber noch nicht loslassen. Und so gibt es mit dem neuen Buch wieder ein Buch über vier Frauengenerationen, wie auch schon in dem 1. Roman. Die Geschichte der Figuren wird erzählt, die in dem ersten Band nicht so ausführlich dargestellt wurden. Es geht dabei um eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung und auch dem Wunsch nach einer beruflichen Entwicklung. Das die Buchhändlerin mit dem ersten Titel in der Begrüßung Probleme hatte, konnte die Autorin verstehen, daß war ihr auch schon passiert.

Das Buch spielt in Schwaben, dabei kommt die Autorin aus der hessischen „Provinz“. Mit dem Ort wollte sie einem Freund eine Freude machen. Die Geschichte spielt an einem komplett fiktiven Ort in Schwaben, dass „spart Recherche“, so die Autorin. Dazu hat sie eine schwäbische Freundin, die entsprechend Korrektur liest. Zur Recherche bestellt Alena Schröder sich alte Zeitschriften, so erfahrt sie, wofür sich die Menschen in der jeweiligen Zeit abseits der Politik interessiert  haben.

„Lesung von Alex Beer in Bad Oldesloe“

Im Rahmen der Frauen-Kulturtage hat Alex Beer letzten Sonntag ihren aktuellen Kriminalroman „Felix Blom – Der Häftling aus Moabit“ in Bad Oldesloe vorgestellt. Die Autorin lebt aktuell in Wien, kommt aber aus dem Vorarlberg, der Gegend mit dem schlimmsten Dialekt in Österreich, so ihre eigene Aussage. Mit Cosy Crime hat sie angefangen und ist als studierte Archäologin dann zu den historischen Kriminal-Romanen gewechselt, denn sie hat schon als Kind immer Kriminalromane gelesen.

Hier gibt es bereits eine Reihe um Inspektor August Emmerich, der in Wien nach dem Ersten Weltkrieg ermittelt. Außerdem gibt es eine Reihe um Sonderermittler Isaak Rubinstein, der 1942 in Nürnberg tätig ist.

Nun beginnt mit „Felix Blom“ eine neue Reihe, die im preußischen Berlin spielt. Die Autorin wünscht sich etwas mehr Leichtigkeit in den Büchern. Österreich war komplett kaputt nach dem 1. Weltkrieg, viele waren geflüchtet, es fehlten Rohstoffe usw, entsprechend düster war die Zeit. Dementsprechend düster ist auch die Reihe um Inspektor Emmerich. Alex Beer hat vorher auch in Berlin gelebt und findet die Gründerzeit dort sehr spannend. Die Stadt ist damals sehr schnell gewachsen, wie keine andere Stadt. Es war eine bunte, wilde Zeit und die Leute waren trotz der Umstände gut drauf.

Felix Blom hat eine historische Vorlage, nämlich den ersten Privatdetektiv Eugene Francois Vidocq. Der war erst Verbrecher, kannte alle Tricks und hat dann die Seiten zur Polizei gewechselt. Danach wurde er Privatdetektiv, auch in Deutschland. Die Bücher von Alex Beer sind True Crime, basieren also auf wahren Geschichten. Die Recherche ist nicht so einfach, weil ihre Figuren einfache Leute sind. Recherchematerial gibt es meistens von bekannten Leuten aus der jeweiligen Zeit, aber nicht von den praktischen Fragen der einfachen Leute. So berichtet niemand über die Verwendung von Toilettenpapier. So bekommt sie die meisten Informationen aus Tageszeitungen, wie z.B. von 1878 der Berliner Gerichtszeitung.

Das Buch ist Krimi und Lehrbuch, wie man gut einbrechen kann. Dazu hat es Struktur, mit dem entsprechenden Zeitungsartikel als Grundlage und dem Einschub von Tipps.

In zwei Wochen erscheint der 2. Band „Im Schatten von Berlin„. Es geht wieder um einen echten Fall, dieses Mal ein besonderer Einbruch.

Der 1. Band wurde vorgestellt:

Inhalt:

Berlin, 1878: Der Gauner Felix Blom wird nach drei Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Doch in Freiheit ist nichts mehr so, wie es mal war: Sein Hab und Gut gepfändet, seine Verlobte ist mit jemand Neuem liiert. Alle Versuche, an Geld oder Arbeit zu kommen, scheitern. Aber dann hat Blom eine geniale Idee: Warum sich nicht mit der neuen Nachbarin zusammentun? Die ehemalige Prostituierte Mathilde führt eine Privatdetektei, allerdings sind die Aufträge rar, da man ihr als Frau diese Arbeit nicht zutraut. Ihr erster Fall führt die beiden gleich auf die Spur eines mysteriösen Mörders, der seinen Opfern Briefe mit der Botschaft zukommen lässt: „In wenigen Tagen wirst Du eine Leiche sein.“ Als auch Blom eine solche Karte unter seiner Tür durchgeschoben bekommt, wird die Sache persönlich …

„eat.READ.sleep.Bücher für dich“ Podcast-Session in Hamburg

Das war eine spannende Veranstaltung im Rahmen des Harbourfront-Literaturfestivals letzten Donnerstag in Hamburg. Das Festival ist bekannt dafür, Literatur in Orte am Hafen zu bringen. Dieses Mal war die „Fabrik“ in Altona die Location.

Hier würde eine Podcast-Folge von eat.READ.sleep vor Live-Publikum aufgezeichnet. Katharina Mahrenholtz und Daniel Kaiser waren an diesem Abend die Moderatoren. Der Titel des Podcast besteht aus den lebenswichtigen Dingen, in der Mitte ist die Leidenschaft – das Lesen. Kann ich schon so unterschreiben.

Nach einer Runde „Stadt, Land, Buch“ ging es dann los mit eat., der literarischen Vorspeise. In Anlehnung an das Buch „Rebecca“ was den Abend als Klassiker vorgestellt wurde, gab es „Crumpets à la Manderley“ auf der Bühne zum Verkosten, für das Publikum als Rezept zum Mitnehmen.

Anschließend stellten die beiden Moderatoren sehr unterhaltsam folgende Bücher vor:

Drifter“ von Ulrike Sterblich

Paradise Garden“ von Elena Fischer

Himmel hilf“ von Tillmann Bendikowski

Während bei „Drifter“ zwischen beiden Moderatoren Einigkeit bestand, dass man es ziemlich überzogen fand, gingen bei den anderen Büchern die Meinungen manchmal auseinander, was es für die Zuhörer interessant machte.

Dann war Bestsellerautorin Mariana Leky zu Gast. Mit ihrem Buch „Was man von hier aus sehen kann“ war sie 65 Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste und das Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandlungen im letzten Jahr. Wichtig ist für sie beim Schreiben, dass sie die Geschichte bereits von A bis Z kennt. Und so beginnt Gemütlichkeit in ihrem Tag nicht vor 14 Uhr. Aktuell arbeitet sie an einem neuen Roman. In einem Roman gefällt ihr, so viel Zeit für die Figuren zu haben. Außerdem liest sie sich jede Seite vor, wenn sie sie geschrieben hat, denn der Klang ist wichtig, so die Autorin.

An diesem Abend hat sie aus „Kummer aller Art“ gelesen, die literarischen Kolumnen sind zuerst in einer Psychologie-Zeitschrift erschienen und nun als Buch veröffentlicht worden.

Anschließend stellten die beiden Moderatoren unter der Rubrik „Alltime-Favoriten“ noch „Rebecca“ von Daphne Du Maurier vor.

Zum Schluss gab es noch eine Runde Literatur-Quiz und ein unterhaltsamer Abend ging zu Ende mit dem schönen Gefühl: Lesen mit Spaß!

„Lange Nacht des Krimis – Theorie trifft auf Realität“

Ein krimineller Staffellauf – Autor/innen erzählen, Experten ergänzen

Das war eine eine lange und gleichzeitig sehr kurze und unterhaltsame Nacht des Krimis. Die Veranstaltung dauerte tatsächlich fast 6 Stunden, war aber so kurzweilig, dass es einem als Zuhörerin nicht so lange vor kam. Ich fand schon das Konzept sehr interessant, dass nämlich Lesungen ergänzt werden von Beiträgen von Fachleuten. Und so gab es zusätzlich Erklärungen von einem Rechtsmediziner, einem Kriminalhauptkommissar, einem Notfallseelsorger und einem Tatorteiniger. Und wenn schon das Auto von einem Tatortreiniger vor einem Kino in Norderstedt steht – dann ist was los…   

Den Auftakt machten Bettina Mittelacher und Prof.Dr. med. Klaus Püschel, sie Gerichtsreporterin und Krimiautorin, er einer der bekanntesten Rechtsmediziner Deutschlands, bis zur Pensionierung im UKE in Hamburg-Eppendorf als Leiter der Rechtsmedizin tätig. Zusammen schreiben beide True-Crime-Romane und Thriller, denn „Die Wahrheit ist der beste Krimi“

Dabei ist auch die Arbeitsteilung klar, denn Dr. Püschel ist zuständig für die Fakten und Bettina Mittelacher für das Schreiben. Beide haben aus ihren Büchern gelesen, dazu gab es noch einige spannende Ausführungen von Dr. Püschel zur Faszination der Rechtsmedizin.

„Totenpuzzel“ ist ein Thriller, den beide zusammen geschrieben haben.

Anschließend stellte Svea Jensen „Nordwestschuld“ vor, den 4. Fall für ihre Soko St. Peter-Ording. Die Örtlichkeit, so die Autorin, war ein Wunsch des Verlages.

In dem Buch geht es um Love-Scamming. Dazu hatte Svea Jensen Stefan Dummer an ihrer Seite, erster Kriminalhauptkommissar der Kriminalinspektion Itzehoe. Er hatte die Autorin bei dem Buch fachlich unterstützt.

Lovescamming ist die moderne Form des Heiratsschwindels. Bedingt durch die Einsamkeit auch durch Corona hat sich die Kriminalität vermehrt. Daneben erklärte Dummer dem Publikum dann auch noch sehr anschaulich die Arbeit der Polizei, wenn eine Person als vermisst gemeldet wird.  

Anschließend hat Reimer Boy Eilers aus seinem Buch „Das Helgoland – Der Höllensturz“ vorgelesen, ein historischer Kriminalfall, der die Zuhörer in die Geschichte Helgolands entführte.

   

Hinterher wurde es wieder unterhaltsamer. Anja Marschall und Leo Hansen haben zusammen ihre aktuellen Bücher vorgestellt. 

Anja Marschall hat aus „Die toten Engel von Kreta“ gelesen. Das Buch wurde hier im Blog schon ausführlich vorgestellt. Ausnahmsweise, so die Autorin, mal kein historisches Buch. Leo Hansen hat mit „Alsternacht“ sein erstes Buch vorgestellt, das in Hamburg spielt und sich sehr interessant anhörte.

Allein das Cover von dem Buch von Leo Hansen finde ich schon interessant – das Hamburger Rathaus. Der zweite Band erscheint demnächst.

Dann war die Bühne frei für eine der Organisatoren des Abends- Anja Gust hat ihren neuen Krimi „Kaczmarek ermittelt- Tatort Norderstedt“ vorgestellt.

 

Schon in der Leseprobe konnte man erkennen, dass es auch in diesem Buch neben Spannung auch wieder viel trockenen Humor gibt.

Mucksmäuschenstill war es dann aber im Saal, als Gunnar Urbach ans Mikrofon trat. Gunnar Urbach ist Pastor und Notfallseelsorger in Norderstedt. Er hat dem Publikum von seiner Arbeit als Notfallseelsorger berichtet und das war so berührend und authentisch, dass absolute Stille herrschte. Wie es ist, wenn die Polizei eine Todesnachricht überbringt und was dann ein Notfallseelsorger macht/machen kann. Und wie lange es dauern kann, bis der Angehörige wieder handlungsfähig ist und sich die Schockstarre löst. Dabei unterstützt Gunnar Urbach nicht nur Angehörige sondern auch Einsatzkräfte nach schwierigen Einsätzen. Man konnte den Respekt vor dieser Arbeit im Saal förmlich spüren. 

Etwas hemdsärmeliger, aber trotzdem einfühlsam ist die Arbeit eines Tatortreinigers. Krimiautorin Kathrin Hanke hat dazu mit Tatortreiniger Dirk Plähn ein Buch geschrieben.

Beide waren vor Ort, haben einen kurzen Film gezeigt und auch dieser Beitrag hat die Zuhörer ergriffen. Wie es ist, wenn jemand 6 Wochen tot in der Wohnung liegt, in mulmiges Gefühl macht sich im Publikum breit. Das Wort „Leichenflüssigkeit“ kam häufiger vor. Den Beruf hat Dirk Plähn ergriffen, nachdem er einen Bericht über Tatortreiniger in Amerika gesehen hat. So etwas gab es in Hamburg nicht, eine Marktlücke war entdeckt. Der Öffentlichkeit bekannt ist der Beruf durch die Fernsehserie mit Bjarne Mädel. Tatsächlich geht es in der täglichen Arbeit aber nicht nur um Tatorte… Z.B. kümmert sich Dirk Plähn auch um die Wohnung von Verstorbenen im Allgemeinen und entrümpelt Messie-Haushalte.

Sorry, dass die Fotos etwas dunkel sind, aber die Veranstaltung war in einem Kino, dem Spectrum Kino in Norderstedt. Dementsprechend war es etwas dunkel zum Fotografieren.

Zusammengefasst war es ein toller Abend. Spannend, interessant, abwechslungsreich und die Zeit verging wie im Flug. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.  

      

„Krimi-Dinner mit Florian Schwiecker in Bad Oldesloe“

Nachdem der Berliner Autor Florian Schwiecker im Jahr 2017 schon einmal im Kurpark in Bad Oldesloe seine Zuhörer begeistert hat, war es am Freitag im Oldesloer Restaurant KandelaR so weit: Rainer Hinz, Inhaber des Restaurants, Annette Führmann und Buchhändlerin Ilona Rehme, beide Gründerinnen des Oldesloer Krimi-Stammtisches, hatten zum Krimi-Dinner geladen. Dazu gab es ein wunderbares Menü von Rainer Hinz, angelehnt an die italienische Herkunft der Hauptfigur Rocco Eberhardt, der Anwalt in den Büchern, die Florian Schwiecker inzwischen zusammen mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos schreibt. Das Essen war sehr köstlich:

    

Zwischen den Gängen hat Florian Schwiecker dann aus dem neusten Buch „Die letzte Lügnerin“ gelesen. Es ist das dritte Buch, dass er gemeinsam mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos geschrieben hat. In dieser Reihe ermitteln Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer gemeinsam in Berlin. Hierbei kommt dem Autoren zu Gute, dass er von 2001 bis 2009 in Berlin als Strafverteidiger tätig war.  

Neben den Lesungen erzählte Schwiecker noch einiges, was ein Strafverteidiger so erleben kann und auch, wie es zu der Zusammenarbeit mit Michael Tsokos gekommen ist. Schwiecker hat in einer Kolumne für die Zeitschrift „Freundin“ Bücher empfohlen, u.a. ein Buch von Michael Tsokos. Als beide dann zusammen auf der Bestsellerliste standen, ist der Kontakt entstanden und daraus wurde eine Zusammenarbeit zwischen dem Strafverteidiger und dem Rechtsmediziner. 

Die gemeinsamen Fälle sind True Crime Thriller, die also auch so ähnlich tatsächlich passiert sind und auch die Personen gibt es. Grundlage für „Die letzte Lügnerin“ war die Ibizza-Affäre in Österreich. 

Auf die Frage, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren könnte, Strafverteidiger zu sein, erklärte Schwiecker, dass es ihm wichtig ist, stets beide Seiten zu beleuchten. Für ihn ist das auch sehr wichtig vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte.

Die Zusammenarbeit mit Michel Tsokos gestaltet sich so, das jeder seine Kapitel schreibt, die die im Gericht spielen schreibt Florian Schwiecker, die Kapitel in der Rechtsmedizin Michael Tsokos. Dabei wissen sie beide, wie die Geschichte ausgeht, dass ist vorher besprochen worden. Beide Autoren haben einen relativ gleichen Stil, der von der Lektorin dann auch noch überarbeitet und angepasst wird.

Auf die Frage nach seinen täglichen Schreibzeiten erklärte Florian Schwiecker, dass er immer frühmorgens schreibt, da er seinen Hauptberuf mittlerweile bei einer Softwarefirma hat.

Insgesamt ein sehr gelungener Abend mit leckerem Essen und bester Krimi-Unterhaltung. Wie gut, dass Florian Schwiecker versprochen hat, in zwei Jahren wiederzukommen…

Das Buch:

Inhalt:

Ein Polit-Skandal erschüttert Berlin: In einem geleakten Video ist zu sehen, wie Bausenator Dieter Möller schmutzige Immobiliendeals mit einem russischen Oligarchen aushandelt – auch der  Vater von Strafverteidiger Rocco Eberhardt soll darin verwickelt sein. 

Als der für das Video verantwortliche Tontechniker auf dem Seziertisch von Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer landet, lautet die Anklage gegen Möller plötzlich auf Mord. In die Enge getrieben, bittet er Rocco um Hilfe und beteuert seine Unschuld. Doch die ermittelnde Kommissarin findet immer mehr Beweise gegen den Bausenator, und Rocco muss sich fragen, ob sein Vater einen Mörder deckt …

 

      

Leipziger Buchmesse 2023

Endlich war es soweit – die Leipziger Buchmesse hat 2023 wieder in bekannter Form stattgefunden. Einige Verlage hatten ihren Stand allerdings deutlich verkleinert. Dafür waren aber wieder viele Besucher da, ganz besonders auch viele junge Menschen. Das macht mir immer wieder Mut, dass das Buch nicht „aussterben“ wird. Auch ist die Buchmesse in Leipzig bekannt dafür, eine Messe für Leser zu sein. So hat es sich auch angefühlt und ich freue mich, dass ich viele Buchmenschen getroffen habe: Autorinnen und Autoren, Moderatorinnen und Bloggerinnen. Das macht immer riesigen Spaß. Und so habe ich auch einige Autorinnen entdeckt, die ich vorher noch nicht kannte. Dazu haben wir noch einige Veranstaltungen im Rahmen von „Leipzig liest“ besucht und coole Locations kennengelernt. Und auch bei dieser Messe war eine gute Vorplanung wichtig. Diese Aufnahme ist von Donnerstag, da war es noch relativ entspannt.

Donnerstag

Für mich startete die Messe mit einem Bloggertreffen mit Sabine Weiß. Die Autorin schreibt Sylt-Krimis und historische Romane, aktuell arbeitet sie an Sylt-Krimi Nr. 8. Für ein historisches Buch benötigt sie 1 bis 1,5 Jahre, da hier viel Recherche erforderlich ist.

Weiter ging es dann mit einer Lesung von Marc Elsberg aus „Celsius„. Der österreichische Autor ist vor 10 Jahren gestartet mit „Blackout“, seit dem sind alle seine Bücher Bestseller.

Das Thema Klimawandel beschäftigt ihn schon lange. Aber wer will noch was über das Thema hören? Welche Geschichte kann erzählt werden, die noch nicht erzählt wurde? Das waren die Fragen, die sich der Autor gestellt hat. Er beschäftigt sich mit den Folgen des Klimawandels und was passiert, wenn die Menschen sich anmaßen, da einzugreifen. Eine passende Geschichte für einen Wissenschaftsthriller .Und so startet „Celsius“ mit einen Drohnenflug und es gibt einen Zeitenwechsel, denn China übernimmt die Kontrolle über das Weltklima.

Anschließend stellt Marc Raabe auf der gleichen Bühne seinen Thriller „Der Morgen“ vor. Dem Publikum liest er zu Beginn den Klappentext vor:

Im morgendlichen Schneegestöber an der Berliner Siegessäule steht ein verlassener Kleinlaster. Auf der Ladefläche findet die Polizei eine halbnackte tote Frau. Jemand hat ihr mit roter Farbe etwas auf den Körper geschrieben – die Privatadresse des Bundeskanzlers.
Am Tatort trifft die unerfahrene und ehrgeizige Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer. Was sie nicht wissen: Das ist kein Zufall.
Kurz darauf tauchen im Netz Videos von der Toten auf, und der Fall nimmt eine dramatische Wende.

Dann folgt eine Lesung vom Beginn des Buches. Der Autor liebt Reihen und so ist dies der Beginn einer neuen Reihe. Dem Helden seiner vorherigen Reihe, Tom Babylon, hat er eine Menge zugemutet, so der Autor beim Signieren, der braucht eine Pause…

Für mich ging es weiter zum Bloggertreffen bei Kiwi. Dort stellt Sebastian Hotz mit seinem Lektoren sein erstes Buch „Mindset“ vor. Sebastian, der von sich sagt, er hat den Hang, sich magische Kräfte einzubilden, ist bekannt als Satiriker und Podcastproduzent und hat nun seinen ersten Roman veröffentlicht.

Eine besondere Verbindung hat er zu Mühlheim, dem Schauplatz seines Romans durch seine frühere Tätigkeit bei Siemens. Eine Zeit, die er sich hätte sparen können, was aber wohl mehr am privaten Umfeld gelegen hat. Sebastian hat im Studium den Spaß am Lesen verloren, aber seit 3 Jahren ist der Spaß wieder da. Und auch wenn sich mit dem eigenen Buch jetzt alle seine Träume erfüllt haben, bleibt sein 1. Job Comedian, z.B. beim ZDF Magazin Royal.

Dann ging es für uns weiter in die Stadt, in der alten Nikolaischule gab es eine Live-Podcastaufzeichnung, nämlich eine aktuelle Folge von „Long Story Short“ mit Karla Paul und Günter Keil. Die beiden Journalisten stellen abwechselnd jeweils 60 Sek. lang sehr unterhaltsam ein Buch vor.

So kommen sie schon auf 80 Folgen der Serie und fast 400 Bücher. Auch zwei Autoren waren dabei, nämlich Marc Elsberg mit seinem  Buch „Celsius“. Im Gespräch mit Karla Paul erzählte Marc Elsberg, dass er vorher in der Werbebranche gearbeitet hat und seine Bücher immer einen wirtschaftlichen oder wissenschaftlicher Hintergrund haben und immer vor der Realität sind. Dafür sammelt er dann ewig lange Material und recherchiert.

Ganz andere Bücher schreibt der 2. Autor des Abend, Sven Gerhardt, nämlich Kinderbücher zum Vorlesen für die ganze Familie, jetzt ist mit „Zara Zylinder“ der zweite Teil von „Minna Melone“ erschienen. Insgesamt 23 Bücher hat der Autor schon geschrieben, dabei hat er selbst als Kind so gut wie gar nicht gelesen. Er kommt vom Zeichnen und wollte gerne Bilder für Geschichten zeichnen. Da hat er erst selbst Geschichten geschrieben.

Der Abend war aber noch nicht zu Ende, im „Barfusz Krimikeller“ gab es noch eine Lesung mit Eva Almstädt.

Die Autorin stellte mit „Ostseenebel“ den 18. Fall für ihre Kommissarin Pia Korittki vor. Eigentlich hat sie ja schon die Ostsee mit ihren Büchern entvölkert, so Almstädt, aber dieses Mal war das Setting einfach, denn eine Freundin hat sich ein Ferienhaus gekauft. Sonst fährt die Autorin auf der Suche nach dem passenden Setting die Küste auf und ab. In ihren Büchern altern die Figuren sehr langsam, denn es gibt drei Fälle pro Jahr, immer zu unterschiedlichen Jahreszeiten.

Freitag

Heute war für mich der Messetag der Begegnungen. Zunächst habe ich den Krimiautoren Andreas Schmidt getroffen.

Der Autor schreibt Küstenkrimis und hat nun einmal das Genre gewechselt und unter dem Namen Susanne von Berg einen historischen Roman „Das Kaufhaus – Zeit der Sehnsucht“ veröffentlicht. Er wollte gerne etwas Abwechselung haben und hatte für den historischen Roman viel Recherchearbeit zu machen. Aber die Leidenschaft für Mord und Totschlag bleibt…

Weiter ging es dann mit dem Kreuzverhör von 5 Krimiautoren bei Crimthrill live. Zunächst

Zunächst stellten die Autoren ihre aktuellen Bücher kurz vor.

Bei Andrea Bonetto ist „Abschied auf italienisch“ der 1. Band für seinen Commissario Vito Grassi. Die Schönheit der Landschaft nimmt nicht Rücksicht auf die Grausamkeit der Menschen, so der Autor.

Anna Schneider hat mit „Grenzfall – In der Stille des Waldes“ schon den 3. Band ihrer deutsch-österreichischen Reihe veröffentlicht. Dabei bekommen es 4 Hauptfiguren mit zwei Fällen zu tun.

Hubertus Borck kommt aus Hamburg und hat mit „Die Klinik“ den 2. Fall für seine Hamburger Ermittler vorgelegt. Inspiriert wird er von echten Fällen, hier die Frage Sterbehilfe oder ein Versehen? Seiner Tätigkeit als Drehbuchschreiber für „Rote Rosen“ hat er sein Durchhaltevermögen zu verdanken.

Auch bei dem Österreicher Thomas Raab ist „Peter kommt später: Frau Huber ermittelt“ schon der dritte Fall für Frau Huber.

Ursula Poznanskis neues Buch „Böses Licht“ ist Band 2 ihrer „Mordgruppe. Es geht in dem Buch um Mord und Intrigen in der Theaterszene. Sie selbst war als Studentin Statistin an der Staatsoper.

In mehreren Fragerunden beantworteten die Autoren dann noch Fragen z.B. zu ihren Ermittlern. Insgesamt eine sehr unterhaltsame Veranstaltung.

Hinterher habe ich dann noch Evelyn Kühne getroffen. Mit „Willkommen im kleinen Ostseehotel- Frühlingsgefühle“ ist der 2. Teil ihrer neuen Reihe rund um ein Hotel in Ahrenshoop auf dem Darß erschienen.

Gegenüber am Stand der „Mörderischen Schwestern“ gab es dann ein Wiedersehen mit Carola Christiansen und Carolin Srugies sowie Gesine Berg. Alle drei Autorinnen hatte ich neulich in Hamburg schon kennengelernt.

Aber hier gab es auch neue Bekanntschaften, so habe ich Ivonne Keller und Susanne Ziegert kennengelernt und freue mich darauf, von beiden was zu lesen.

Schon Bücher gelesen habe ich von Sina Beerwald, die ich am Stand bei Piper getroffen habe mit ihrem aktuellen Buch „Pfotenglück – Dackel Max sucht seine große Liebe„. Ich kenne von der Autorin ihre historischen Sylt-Romane.

Beim nächsten Verlag lief mir dann noch Florian Schwiecker über den Weg. Seine Lesung im Oldesloer Kurpark ist immer noch im Hinterkopf vieler Gäste von damals, ich habe mal nach einer Wiederholung gefragt…

Dann wurde es Zeit für das ZDF.

Aber nicht, um das Mainzelmännchen zu treffen, nein: Er war da… Roland Kaiser zum Greifen nah, stellt sein Buch „Live- Das Roadbook“ vor

Ein schönes Ende vom 2. Messetag.

Sonnabend

Der Tag beginnt mit einem Highlight: Bloggertreffen bei Dumont mit zwei tollen Autoren.

Caroline Wahl mit ihrem ersten Roman „22 Bahnen“ und Ewald Arenz mit „Die Liebe an miesen Tagen„. Ewald Arenz habe ich hier im Blog neulich schon vorgestellt. Caroline wollte „irgendwas mit Literatur“ machen und hat Germanistik und Deutsche Literatur studiert. Für ihren ersten Roman hat sie 1,5 Jahre gebraucht. Sie kann auch im Cafe schreiben und hört gerne Musik beim Schreiben. Ewald Arenz nimmt sich nicht bewusst Pausen zwischen den Büchern, aber nach einem erfolgreichen Buch kommt ein Loch „schaffe ich so etwas nochmal“ und aus dem Loch muss man erstmal rauskommen. Für ihn ist wichtig: Autoren können nicht schreiben ohne zu (Er-)leben.

Anschließend habe ich mir im Signierbereich noch ein Buch von Meike Werkmeister signieren lassen.

Für mich ganz spannend war dann noch ein Blick auf den Signiertisch „nebenan“. Da habe ich Jane Hell und Sandy Dobelstein kennengelernt. Jane schreibt Ostseeromane aus Eckerförde, Sandy Liebesgeschichten aus Schleswig-Holstein und ist in Dithmarschen unterwegs. Solche Begegnungen machen immer richtig Spaß und hier waren Nordlichter unter sich.

Zum Abschluß ging es dann noch zu einem Meet & Greet bei Tolino mit einer spannenden Idee:

Ich hatte Ivonne Keller ja die Tage vorher als Krimiautorin kennengelernt. Sie hatte mir aber verraten, dass sie aktuell als Stina Jensen einen Roman geschrieben hat, der auf einer Nordseeinsel spielt. Und die Idee ist interessant, denn vier Autorinnen haben sich für eine Reihe zusammen getan. Alle vier Romane spielten auf Nortrum, einer erdachten Nordseeinsel.

Zusammen mit Stina Jensen waren Karin Lindberg und Karin Koenicke beim Meet & Greet und ich bin gespannt auf die Lektüre.

Neben den Autorinnen und Autoren habe ich dann auch noch Bloggerkolleginnen persönlich getroffen, die ich bisher nur von Facebook kannte. Das hat wieder richtig Spaß gemacht. Ich freue mich auf die nächste Messe.

„Lesung mit Kristina Hauff in Eutin“

Auf Einladung der Buchhandlung Hoffmann hat Kristina Hauff letzten Freitag in Eutin aus ihrem Buch „In blaukalter Tiefe“ gelesen. Das war ein sehr humorvoller, interessanter Abend und ich habe das Buch tatsächlich nochmal anders erlebt als beim eigenen Lesen.

Kristina Hauff lebt mit ihrer Familie in Berlin und hat erst mit 40 Jahren angefangen zu schreiben. Das fing dann zunächst mit Krimis unter ihrem richtigen Namen Susanne Kliem an. Davor hat sie in verschiedenen Berufen gearbeitet, u.a. als Journalistin und beim Theater. In diesen Berufen ist sie nicht richtig glücklich geworden, da man immer extrem fremd bestimmt ist, was denken die Anderen? Durch das Schreiben konnte sie mit ihrer Innenwelt Kontakt aufnehmen und schaltet beim Schreiben den Kopf aus, eine „lebensrettende Maßnahme“.

Die Autorin liebt Kammerspiele aller Art, wo wenige Figuren da sind, die nicht ausweichen können. Dabei sind „Lebenslügen“ ihr absolutes Lieblingsthema. So hatte sie schon ihren Eltern gewünscht, das irgendwas passiert, was eine Veränderung auslöst und die gutbürgerliche Fassade bröckeln lässt, hinter der die Beteiligten unglücklich waren. Das lässt sie jetzt ihren Romanfiguren angedeihen, jemand kommt von außen und bringt alles zur Eskalation.

Kristina Hauff hat 30 Jahre Segelerfahrung, was für das Buch wichtig war. Segeln ist die schönste Fortbewegung, so die Autorin, man muss halt nur die richtigen Leute mitnehmen.

Bei einem neuen Roman dauert die erste Fassung 4 Monate und es vergeht 1 Jahr bis das Buch dann gedruckt wird. Dabei gibt es für Kristina Hauff unterschiedliche Inspirationen. Das können Presseartikel sein, eigene Empfindungen oder ein Anstoß von außen. Bei dem aktuellen Buch war der Grundgedanke, fünf Menschen segeln los, nur vier kommen zurück.

Da sie im Roman mehr Freiheiten hat als im Krimi, bleibt die Autorin auch künftig bei Romanen, sie hat ihre Form gefunden. Und alle Bücher haben mit Wasser zu tun…

Ich habe diesen unterhaltsamen Abend mit einer tollen Autorin sehr genossen. Es kommt nicht so oft vor, dass ich ein Buch kurz vor der Lesung schon gelesen habe. Und irgendwie habe ich einige humorvolle Stellen beim Lesen nicht als solche empfunden, beim Zuhören ist mir das dann aufgefallen. Auf jeden Fall ein Segeltörn in stürmischer See…

Und hier geht es zur Inhaltsangabe und zur Rezi:

„In blaukalter Tiefe“ Inhalt und Rezi

Ein Abend mit Ewald Arenz – in Hamburg

Auf diesen Mann habe ich gewartet. Sein erstes Buch „Alte Sorten“ gehört zu meinen Lieblingsbüchern und den dazugehörigen Autoren wollte ich gerne mal kennenlernen. Und ich habe nicht geahnt, dass es so ein lustiger Abend werden würde. Mittlerweile ist sein 3. Buch erschienen mit dem Titel „Die Liebe an miesen Tagen“ und genau dieses Buch hat Ewald Arenz ist Hamburg vorgestellt.

Der Autor moderiert selbst auch Veranstaltungen und so hatte es Journalistin Anouk Schollähn bei der Moderation nicht ganz leicht, mit ihren Fragen zum Zuge zu kommen.  Und ganz nebenbei verfügt der Autor über so viel Humor, dass das Publikum nicht nur laut lachte, sondern sich einig war: „der ist so witzig“. 

Ewald Arenz ist Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg und auch immer noch in seinem Beruf tätig. Zur Schule fährt er mit dem Rad und verlegt das Schreiben dann auf die Ferien. Er schreibt, weil es als Lehrer keinen Applaus gibt – davon gab es dann in Hamburg reichlich. Und beim Schreiben fragt er sich, „wer will sowas lesen?“, denn beim Schreiben verliert er vollkommen das Gefühl, ob jemand das lesen möchte. Anschließend arbeitet er dann gerne mit seiner Lektorin zusammen und der Erfolg seiner Bücher ist für ihn immer noch überraschend. Bereits mit 16 Jahren hat er angefangen, Anzüge zu tragen, weil er Casablanca so toll fand – und ist bis heute dabei geblieben.  

In seinen Büchern gibt es wenig „Personal“, weil er immer schnell den Überblick verliert. Dabei sollen die Nebenfiguren nicht nur Staffage sein sondern die Hauptfiguren ins Licht stellen. Alle Figuren möchte er gut zeichnen und schreibt auch keine Fortsetzungen. Wenn er eine Figur entwickelt, ist es ihm wichtig zu wissen, „wie sie wohnt“.  Und so gibt es so ein Häuschen wie im neuen Roman wirklich, in der Nähe von einem Dorf, wo er aufgewachsen ist. Alle Bücher beschäftigen sich mit Begegnungen von Menschen, das ist das, was ihn interessiert. Dabei hofft Ewald Arenz gehobene Unterhaltung zu schreiben, was, wie ich finde, sehr gut gelingt. 

„Die Liebe gehört doch nicht nur den Jungen“ ist die Grundidee seines neuen Romans, in dem sich eine 50-jährige Frau verliebt. Meistens gibt es Liebensgeschichten nur zum Anfang des Lebens und das soll sich hier ändern. Ein Buch über die Liebe, die nicht nur den jungen Menschen gehört. 

„Die Liebe an miesen Tagen“ – Roman von Ewald Arenz, erschienen im Dumont Verlag

Inhalt:

Vom ersten Moment an wissen Clara und Elias, dass sie füreinander bestimmt sind. Damit ändert sich alles: Elias kann nicht länger verdrängen, dass er mit seiner Freundin in einem falschen Leben steckt. Und für Clara wird es Zeit, das Alleinsein aufzugeben. Auf das wilde Glück der Anfangszeit folgt die erste Bewährungsprobe, und die beiden zweifeln und kämpfen mit- und umeinander. Kann man, nicht mehr ganz jung und beladen mit Lebenserfahrung, noch einmal oder überhaupt zum ersten Mal die große Liebe finden?

 

Insgesamt ein sehr unterhaltsamer Abend mit einem interessanten Autor – ich freue mich auf die Lektüre.

Ladies Crime Night in Bad Oldesloe

Und sie haben es wieder getan – die Mörderischen Schwestern haben am Donnerstagabend lustvoll im KuB in Bad Oldesloe gemordet. Und so stolperten die ZuhörerInnen im ausverkauften (!!!) Saal dann auch gleich über eine Leiche am Bühnenrand

und konnten mögliches Tatwerkzeug in Augenschein nehmen.

Tatsächlich waren 7 Mörderische Schwestern am Werk und haben sehr unterhaltsam und spannend aus ihren Büchern gelesen. Immer 8 Minuten Zeit, dann fiel ein Schuss und die nächste Autorin war an der Reihe. Das sorgte für einen kurzweiligen Abend, der von Anja Marschall moderiert wurde. Interessant war auch, wie unterschiedlich Krimis sein können, eine ganze Reihe oder Kurzkrimi, Kiezatmosphäre oder einer unterhaltsam, historisch oder im hier und heute. Die ganz Bandbreite war zu erleben.

Diese Mörderischen Schwestern durften wir in Bad Oldesloe begrüßen:

Anette Schwohl-Ricarda Oertel-Anke Küpper-?-Anja Marschall- Bettina Mittelacher-Anja Gust-Alex Linell

Bettina Mittelacher begann mit ihrer Lesung aus „Totenpuzzel„, diesen Krimi hat sie zusammen mit dem Rechtsmediziner Dr. Klaus Püschel geschrieben. Die Erlebnisse aus ihrer Arbeit als Gerichtsreporterin fließen dann auch immer mit in die Bücher ein.

Danach folgte Ricarda Oertel. Die Autorin wohnt in Schleswig-Holstein und arbeitet auch als Lektorin und Erziehungswissenschaftlerin. Als Hanna Juli hat sie auch sommerliche Romane für einen großen Verlag veröffentlicht. In Bad Oldesloe hat sie aus „Sieben Schritte Niemandsland“ gelesen, einem Kurzkrimi, der in „Tatort Nord„, einer Sammlung von Urlaubskurzkrimis der Mörderischen Schwestern erschienen ist.

Danach wurde es historisch, Anja Marschall hat aus dem 5. Fall für ihren Hamburger Kommissar Hauke Sötje „Der Henker von Hamburg“ gelesen. Die Autorin und Journalistin lebt auch in Schleswig-Holstein und hat beruflich schon viel gemacht, von Pressereferentin bis Kioskverkäuferin kennt sie einige Berufe.

Die folgende junge Autorin Alex Linell lebt ebenfalls in Schleswig-Holstein und neben einem Jurastudium auch bereits berufliche Erfahrungen in der Rechtsmedizin gemacht. Als Alexa Lewerenz hat sie mit „Kopfsache“ für „Tatort Nord“ einen Kurzkrimi geschrieben, aus dem sie gelesen hat und der in Lübeck spielt. An diesen Kurzkrimi konnte ich mich sogar noch aus dem Buch erinnern, weil er mir viel Spaß gemacht hatte.

Dann folgte Anke Küpper, nicht nur Autorin sondern auch Texterin und Literaturveranstalterin. Da sie auch Pixi-Bücher geschrieben hat (die Helden meiner Kindheit), kommt sie schon auf über 100 Veröffentlichungen. An diesem Abend ging es dann aber um „Mord am Köhlbrand„, den 3. Fall für ihre Hamburger Kommissarin Svea Kopetzki.

Über Anja Gust habe ich schon häufiger geschrieben, die gelernte Apothekerin hat aus „Die Schwebfliege“ wieder höchst unterhaltsam vorgelesen.

Den Abschluss machte dann Anette Schwohl, die Kunsthistorikerin hat aus ihrem 1. Krimi “ Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm“ gelesen. Hier folgt die Chefköchin einer Kurklinik in St. Peter-Ording ihrem kriminalistischen Spürsinn.

Und dann ging ein sehr unterhaltsamer Abend auch leider schon zu Ende. Hoffentlich gibt es bald mal wieder eine Ladies Crime Night in Bad Oldesloe.

Die Bücher zum Abend: