Endlich wieder Lesungen – Sandra Dünschede war im Rahmen der Frauenkulturtage in Bad Oldesloe zu Gast und hat mit „Friesenstolz“ den 13. Fall für Kommissar Thamsen & Co. vorgestellt.
Das Buch ist im Februar erschienen, allerdings gab es Corona-bedingt noch nicht so viele Lesungen. Das Buch spielt in ihrem Heimatdorf Risum-Lindholm, wo seit 2006 gemordet wird. Anfang letzten Jahres während einer „Aufräumphase“ ist sie über ihre Magisterarbeit „Sind die Friesen eine Nation?“ gestolpert. Dazu gab es gerade 100 Jahre Deutsch-Dänisches Grenzabkommen zu feiern. Das waren die ersten Ansätze für das neue Buch. Dieses unterscheidet sich von den vorherigen, dass man hier nicht so schnell auf eine Leiche stößt, wie bei den bisherigen Büchern. Dabei war die Lesung selbst großartig, so wunderbar authentisch und toll vorgetragen, man hatte immer das Gefühl, man war mittendrin in dem nordfriesischen Dorf.
Wichtig ist der Autorin auch, dass in ihren Büchern die „moralische Ordnung“ am Schluss wieder hergestellt wird. Und so liest sie bei Lesungen auch immer das letzte Kapitel vor (was ich noch nie auf einer Lesung erlebt habe). Der Fall ist abgeschlossen und während früher das letzte Kapitel zensiert vorgelesen wurde, scheibt Sandra Dünschede nun die letzten Kapitel ihrer Bücher gleich so, dass man sie vorlesen kann, ohne die Auflösung zu verraten.
Die Familie der Autorin kommt aus Risum-Lindholm, die Autorin ist dort aufgewachsen. Sie kennt sich dort gut aus, was viel einfacher ist, als sich fiktive Orte einfallen zu lassen. Nach einer Bankausbildung folgte eine Studium, währenddessen hat sie anfangen, Bücher zu schreiben.
Im nächsten Jahr erscheint mit „Friesentod“ ein weiterer Friesenkrimi. Danach will die Sandra Dünschede, die seit 15 Jahren schreibt, ein Jahr „mordfrei“ leben und sich einen Pause gönnen. Bis dahin freuen wir uns auf das Buch und die nächste Lesung, denn die kann man nur empfehlen.
Gelesen wurde aus „Friesenstolz“, erschienen im Gmeiner Verlag
Klappentext:
Eine Einbruchserie in Risum-Lindholm hält Kommissar Thamsen in Atem. Das Muster erscheint undurchsichtig, denn es fehlen kaum Wertgegenstände. Welche Ziele verfolgt der Täter? Dann geschieht ein weiteres Unglück: Marten Ingwers wird tot aufgefunden – auch bei ihm wurde zuvor eingebrochen. Das Misstrauen unter den Dorfbewohnern wächst. Wen trifft es als Nächstes? Wem kann man noch trauen? Die Ermittler stehen vor einem Rätsel – bis Haie Ketelsen auf Spuren aus der Vergangenheit stößt.