Roman von Karen Köhler, erschienen im Carl Hanser Verlag
Inhalt:
Eine junge Frau wächst als Findelkind in einem Dorf auf. Das Dorf befindet sich auf einer Insel und wird abgeschirmt vom Rest der Welt. Hier haben die Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem. Die Entscheidungen treffen die Männer im Ältestenrat, die Frauen müssen die Arbeit machen. Was passiert, wenn man sich in einem solchen Dorf als Außenseiterin gegen alle Regeln stellt, heimlich lesen lernt und sich verliebt? Eine Geschichte, die an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen könnte.
Eigene Meinung:
Mich hat dieser Roman von Karen Köhler sehr beeindruckt und auch nachdenklich gemacht. Die Geschichte ist sehr interessant und zeigt auf, wie wichtig Bildung ist. Zumindest Lesen, Schreiben und Rechnen ist notwendig. Wer das nicht kann, hat es schwer. Beklemmend, wie die Menschen in diesem Dorf zusammenleben, wie wenig Rechte Frauen haben und wie schwer es ist, dagegen anzugehen. Die junge Frau hat von Anfang an nicht mal einen Namen, eine Tatsache, die ich schrecklich fand. Das alles wurde von Karen Köhler wunderbar geschrieben. Denn die junge Frau ist zwar einfach, aber eine sehr gute Beobachterin und im Rahmen ihrer Möglichkeiten macht sie sich viele Gedanken um die Natur, ihre Mitmenschen und das Leben. So gibt es z.B. für sie zwei Arten von Zeit: die richtige Zeit und die Zeit von Menschen, ihre Beobachtung einer Sonnenuhr und eben eines Uhrwerks. Die Sprache entwickelt sich dabei mit der Entwicklung der jungen Frau. Auch wenn mir das Ende des Buches etwas zu abrupt kam, insgesamt ein beeindruckendes Buch und eine klare Leseempfehlung.